Zitat:
Zitat von Jörn
Aber für welche Eltern ist es denn ein Trost, wenn sie irgendeine Begründung dafür haben, dass ihre Kinder leiden? Wen kümmert die Begründung?
Vielleicht sind diese Eltern insgeheim ganz froh, wenn man ihnen einen Ausweg aus ihrem Aberglauben zeigt. Es ist jedenfalls nicht ausgeschlossen.
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Dazu habe ich gegenteilige Erfahrungen gemacht. In einem Forum für Eltern von behinderten Kindern habe ich den Verfechtern der These, daß es doch so eine großartige Erfahrung sei, ein "besonderes" Kind zu haben, entgegengehalten, daß es vielleicht das Kind nicht ganz so sieht, und evtl. sogar unter seiner Behinderung leidet (tut nicht jeder, aber es kann vorkommen). Die Diskussion endete mit einer virtuellen Steinigung, ich wurde als böser Anhänger von Peter Singer mehr oder weniger "ausgestoßen", obwohl ich nur die Möglichkeit von anderen Sichtweisen in den Raum stellen wollte. (seither weiß ich zumindest, wer Peter Singer ist, so füllt man Bildungslücken

). Weniger als 10 % der Diskussionsteilnehmer waren offen dafür, daß es auch anders sein könnte. Offenbar möchten viele Leute keinen Ausweg angeboten bekommen, sie fühlen sich in ihrer Glaubenswelt wohl, und empfinden Alternativen, rationale Überlegungen eher als Bedrohung denn als Aufklärung.
Solche Erfahrungen lassen mich nun mal daran zweifeln, daß man erwachsene Menschen, die an einem Glauben hängen, mit rationalen Argumenten davon abbringen kann (Ehre den Ausnahmen). Deshalb akzeptiere ich sowas, solange sie mich nicht zu missionieren versuchen.