Zitat:
Zitat von Jörn
Ich versuche mal, ein paar Kompromisse vorzuschlagen:
- Frauen dürfen nicht predigen. Kompromiss: Frauen dürfen predigen, aber nicht im Fernsehen.
- Protestanten kommen nicht in den Himmel. Kompromiss: Sie kommen in den Himmel, aber nicht für ewig.
- Frauen dürfen nicht Papst werden. Kompromiss: Es bleibt bei Männern, diese treten jedoch auf in Frauenkleidern.
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Sag mal, liest Du eigentlich, was ich schreibe? Ich kopier´s einfach zum nochmals lesen:
"Ich wiederhole mich: wenn ein überzeugter Atheist auf einen überzeugten religiösen Fundamentalisten trifft, brauchen die beiden nicht zu diskutieren. Beide sind der Ansicht, im Besitz der Wahrheit zu sein. Da ist es auch völlig egal, wer Recht hat. Die beiden können keine Diskussion führen, bei der ein "Kompromiss" im Sinne eines pragmatischen Umgangs mit Religion rauskommt."
Das ist genau diese Grundsatzdiskussion, die mich langweilt. Du kannst noch so oft die atheistische Position formulieren. Genau so oft kann ein gläubiger Fundamentalist seine Position wiederholen. Da wird nichts rauskommen. Mir ist also nicht klar, warum Du dann hier (zugegeben originelle) "Kompromissvorschläge" machst, die genau in die Kategorie fallen, die ich hier als "kein Kompromiss möglich" bezeichnen möchte.
Die Frage ist doch: was jetzt? Wie gehen wir mit den beiden unvereinbaren (um nicht zu sagen unversöhnlichen) Extrempositionen um, die in unserer Gesellschaft in Bezug auf Religionen vertreten sind? Und da werden wir Kompromisse finden müssen. Oder willst Du jeden Sonntag alle Kirchgänger verhaften lassen? Oder soll der Pfarrer jeden Sonntag den örtlichen Ober-Atheisten am Dorfplatz-Pranger ausstellen?
Mit Deinen Beispielen stützt Du meine Beobachtung, dass Du (in dem Sinn, den ich schon beschrieben habe) nicht exakt argumentierst. Mir geht es nicht um Missionierung in Grundsatzfragen, sondern um pragmatische Kompromisse, ohne die in einer pluralistischen Gesellschaft nichts geht. Das ist in jedem anderen Lebensbereich auch so und anerkannt. Also warum ist es so schwer, das auch in Bezug auf Religion anzuerkennen?