Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Würdest Du dieses Argument auch bei islamischen Schulen gelten lassen? Nehmen wir an, es würden jetzt überall islamische Schulen eröffnet. Zweifellos werden Schulen stets gebraucht – Bildung ist unsere wichtigste Ressource. Es wären ganz normale Schulen, nur würde morgens, in der großen Pause und mittags nach Osten gebetet. Das gibt dem Tag Struktur, was ja vor allem bei jungen Menschen sehr wichtig ist. Die Lehrerinnen tragen Kopftuch, doch im Religionsunterricht wird viel über Kant und Hegel, über künstliche Intelligenz und Verhütung gesprochen. Über Allah nur so am Rande. Allerdings ist Religion Pflichtfach ab der ersten Klasse.
Würdest Du auch hier sagen, der "Staat, der für eine Schulpflicht sorgen muss, braucht diese Schule ganz einfach aus der Notwendigkeit heraus"? Denken wir uns dazu mal eine fiktive Zahl von 500 muslimischen Gymnasien in Baden-Württemberg.
Ich will mit diesem Gedankengang ausdrücken, dass man nicht nur die eigene Religion im Blick haben darf, wenn man für die freie Entfaltung von Religion eintritt. Du sprichst gerne von Struktur, Halt, Ordnung und Sinn, meinst dabei aber wohl stets deren Gestalt im Katholizismus, weil das im weiteren Sinne Deine eigene Religion ist.
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Aber Moment mal! Ich bin es doch nicht, der Religion zurückdrängen will. Wieso stellst du mir diese Frage? Darum geht es doch gar nicht, was du hier fragst.
Ich halte Religionen, wenn man es nicht übertreibt, für eine Bereicherung. Verklemmte Katholiken finde ich ebenso schräg wie strenge Moslems.