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Zitat von feinkost
Was war dein Auftrag, Wissen zu vermitteln oder Noten zu vergeben?
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Ich wollte von mir aus gar keine Noten vergeben, musste aber leider feststellen, dass man einen sehr schweren Stand den Schülern gegenüber hat, wenn die sich ziemlich sicher sein können, dass ein Lehrer eben keinen Einfluß nehmen kann bzw. will auf die Notengebung.
Mein Auftrag war eigentlich einzelne Lehrer zu vertreten, die abwesend waren (Skifahren mit einer Gruppe von Schülern) bzw. eine Lehrerin, die aufgrund eines Nervenzusammenbruchs eine ganze Weile nicht mehr unterrichten konnte.
Eine Schülerin kam später zu mir in die Nachhilfe (drei, vier Jahre später) und gab sich da ganz anders, zeigte viel mehr Respekt vor mir und sagte auch, dass sie sich nicht wundern würde, wenn ich nicht bereit wäre ihr Nachhilfe zu geben.
Nachhilfe liegt mir mehr.
Da kann ich mit den Schülern anders umgehen - mehr so wie es meinem Naturell entspricht, also eher nicht so wahnsinnig autoritär.
Nachtrag: Fachlich wurde ich lediglich in einer Schule etwas gefordert.
Hier war es mir möglich den Schülern was beizubringen.
Die Lehrer, die ich vertrat, sorgten dafür, dass das gelingen konnte, in dem sie z.B. ihren Schülern klar machten, dass sie den Stoff, den ich vermitteln soll überprüfen werden.
In der anderen Schule, in der ich wie gesagt wesentlich länger am Stück war, konnte ich so gut wie nichts fachlich vermitteln.
Ich war überwiegend damit beschäftigt die Klassen unter Kontrolle zu halten.
Geistig hätte ich in den letzten 20 Jahren stark abgebaut, wenn ich da Vertretungslehrer gewesen wäre im beschriebenen Sinne und eben keine Nachhilfe gegeben hätte.
Durch die Nachhilfe wurde mein Verständnis für Mathe wesentlich tiefer als während meiner gesamte Schulzeit (inklusive Fachhochschulzeit).