Hallo keko, auf die Frage, ob es Dir auf Wahrheit ankommt, schreibst Du:
Zitat:
Zitat von keko#
Nicht im Glauben!
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Da es sich um Deinen persönlichen Glauben handelt, ist es Deine Privatsache. Aber ich gehe jede Wette ein, dass sich Dein persönlicher Glaube auch normativ auswirkt, etwa durch Gesetze oder Parteien, denen Du zur Mehrheit verhilfst, oder durch Debatten, in denen Du bestimmte Standpunkte vertrittst; oder durch Kirchen, denen Du mit Deiner Mitgliedschaft und Deinen Beiträgen zu einer großen Macht verhilfst, auch dann, wenn sie etwas ganz anderes glauben als Du.
Die Idee, dass sich der eigene Glaube
nicht auf andere auswirkt, ist nach meiner Meinung ein rein theoretisches Ideal. Die Praxis sieht anders aus, vor allem wenn man die einzelnen Gläubigen als Gruppe betrachtet. Gesellschaftliche Entscheidungen werden von Gruppen getroffen.
Diese Auswirkung auf andere ergibt eine moralische Verpflichtung, damit gewissenhaft umzugehen. Ich sehe nicht, wie Du dem gerecht werden kannst, wenn Du sagst: „Ist mir egal, ob‘s wahr ist!“
Zitat:
Zitat von keko#
Ein großer Fehler, den viele machen, ist es, Religion und Naturwissenschaft zu mischen.
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Ein Fehler ist es, anzunehmen, beide Bereiche wären getrennt. Beide versuchen, ein möglichst exaktes Erklärungsmodell für die Welt zu geben. Die eine Methode ist völlig blind gegenüber Fehlern; die andere hat eine eingebaute Fehlerkorrektur und schreitet deswegen voran.
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Sowohl die Feststellung, Wahrheit spiele keine Rolle, als auch die Behauptung, Religion und Wissenschaft wären getrennt, sind klassische Immunisierungsstrategien. Das Ziel ist, sich per se unangreifbar zu machen gegen jede Art von Einwand.