Zitat:
Zitat von Jörn
Ja, pauschal ist meine Aussage dann, wenn man das einzelne Individuum betrachtet. Dann wäre eine Verallgemeinerung unzulässig und auch falsch. Sicherlich gibt es Gläubige, der gerade aus ihrem Glauben heraus eine Diskriminierung anderer Leute ablehnen (oder die ihre ohnehin vorhandene Überzeugung in den Glauben hineininterpretieren).
Was sagt uns das? Es sagt uns, dass Gläubige zu allen möglichen Themen auch alle möglichen Meinungen haben. Wenn jemand sich bemüht, dann ist der Grund egal. Dem stimme ich zu.
Aber auch die Vogelperspektive ist zulässig, quasi der Blick auf die Gläubigen als „Population“. Und aus dieser Perspektive sind Gläubige nicht toleranter, offener, ehrlicher oder wahrheitsliebender als andere. Allenfalls nimmt man sie gegenteilig wahr. Beispiele hatte ich schon genannt.
Ist es nicht erstaunlich, dass dies auf alle großen Religionen zutrifft? Dass Religion „als solche“ stets ein Hemmnis und nie ein Antrieb für Toleranz war (jedenfalls in größerem Maßstab)? Das ist meine Begründung dafür, warum die Vogelperspektive interessant und aussagekräftig ist. Die Wirkung der Gläubigen „als Population“ überstrahlt die Wirkung des Einzelnen.
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Ich stimme Deiner Argumentation als einer möglichen Sichtweise durchaus zu, finde aber, dass Du es Dir bei der Beurteilung der "Gläubigen-Population" etwas zu einfach machst. Denn wenn Du verallgemeinern und dabei seriös bleiben willst, musst Du zwangsläufig belastbare und nachprüfbare Daten für Deine Verallgemeinerung anführen.
Es reicht nicht zu sagen: mein Eindruck ist, dass " ... Gläubige nicht toleranter, offener, ehrlicher oder wahrheitsliebender (sind) als andere. Allenfalls nimmt man sie gegenteilig wahr."
Ja Beispiele hast Du genannt. Aber es sind Beispiele, an Hand derer Du eine Hypothese entwickeln kannst und die ist dann prüfen - aber nicht mit zahlreichen weiteren Beispielen, sondern mit empirischen Studien. Vielleicht gibt es ja solche Studien auch schon? Ich finde es jedenfalls nicht okay, seinen eigenen Eindruck oder Bekanntenkreis als BELEG für eine Theorie anzusehen und so zu tun als hätte man damit schon die Wahrheit seiner Meinung bewiesen.
Ich will ja keinen Running Gag endlos im Kreis schicken, aber einmal geht´s noch

: das scheint mir ein rhetorischer Trick zu sein.