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Es ist ja nur sinnvoll, dass man den Weg gut findet, der einem die eigene Lebenssituation verbessern würde. Dies steht ja nun leider völlig dem typischen Wahlverhalten entgegen, wo die "Abgehängten" auch ganz gerne FDP oder AFD wählen.
Im Prinzip würde das BGE aber auch für den "Geringverdiener", also Niedriglohnempfänger oder Hartz 4 Empfänger wenig ändern, da der Bemessungsrahmen des Betrags sicher nicht spürbar über dem ist, was Grundsicherung sein sollte.
Gewinner des BGE sind eben hauptsächlich freischaffende "Künstler" (also Künstler im engeren Sinne, Selbständige in Ich AGs oder auch Nachhilfelehrer; eben alle die kein festes Angestelltenverhältnis bei geregeltem Auskommen haben), die sich mit unregelmäßigen Engagements über Wasser halten, da diese bei einer auftragsfreien Zeit, dann halt immer auf das Kissen BGE "fallen" und damit ohne eventuell vorhandenes Vermögen oder Immobilien oder andere Sachwerte zwingend zu Geld machen müssen, da Hartz4 dies verlangen würde.
Also im Prinzip bringts dem Reichen und dem Armen nichts und denen die ein festes geregeltes Leben führen bringt es auch nichts. Profiteur ist der Dauerstudent oder der (Lebens-)künstler, der aus verschiedensten Gründen, kein festes geregeltes Auskommen hat / haben kann oder haben möchte.
Ob man dies gut findet? Ich bin zum Beispiel sehr unentschlossen, da ich Großteile von dem was sich Kunst nennt, nicht als solche empfinde und nicht weiß ob, ich ein solches Künstler dasein solidarisch finanzieren möchte. Oder nehmen wir den hier unterstellten Fall des studierten Lehrers, der aus rein egoistischen sportlichen Motiven lieber nur 8h Nachhilfe die Woche gibt und den Rest seiner Zeit mit langen Radtouren verbringt, anstatt sich um eine geregelte Anstellung in einer Schule zu bemühen. Dem entgegen steht der selbständige Architekt, der es aus Gründen der Nachhaltigkeit ablehnt klassische Baustoffe zu verwenden und entsprechend nur Passivimmobilien als Holz und Lehm plant und damit eine sehr dünne Auftragslage hat. Er besitzt aber sein eigenes Haus und kommt mit dem Grundbedarf aus. Hier finde ich es nur gerecht, wenn dieser sein Eigentum nicht veräußern muss oder seine Ideale nicht verraten muss.
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
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