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Zitat von Helios
ähnliche Gedanken hatte ich auch, es würd aber reichen, wenn sich in dem Bereich nur Leute austoben, die sich wirklich damit auskennen.
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Ja, natürlich muss das alles auch professionell gestaltet werden. Im Kern geht es mir aber um die Feststellung, dass ich eine Null-Toleranz-Einstellung gegenüber Doping, nicht mit einer liberalen Auslegung der Regeln vereinbaren kann. Das geht einfach nicht...nicht wenn man 100% "Reinheit" propagiert. Also was hat man dann für eine Wahl? Totalen, stalinistisch kontrollierten Verbot, oder eben die Akzeptanz, das Grauzonen Opportunisten auf den Plan ruft? Oder halt totale Liberation.
Mir geht es auch nicht darum aufzuzeigen, wie toll eine Freigabe wäre, sondern was man ironischer weise mal probieren sollte, weil das jetzige System offensichtlich nicht fruchtet und weil sich jeder mit Händen und Füßen gegen totale Kontrolle und martialische Strafen wehrt? Da werden doch unsere Menschenrechte beschnitten. Ja was denn jetzt? Finden wir Doping jetzt scheiße, oder relativieren wir wenn es um den eigenen Vorteil, unter Zuhilfenahme "legaler" Aufputschmittel geht? Gott bewahre wenn eventuelle Randgruppen und Minderheiten u.U. diskriminiert werden? Merkt eigentlich einer wie komplex und verwirrt das ganze System ist und wo einen das gedanklich hinführt, wenn man versucht den Umfang aufzuschlüsseln?
Was glaubst du was ich mich amüsiert habe, die ganzen echauffierten Gemüter zu beobachten, weil sie denken ich würde Dopingfreigabe nicht als den völlig falschen Weg empfinden. Und wieder leiern sie ihr Standardverhaltensschema runter und ziehen Uraltsachverhalte als Argumentverstärker heran, um auch ja diesem teuflischen Doping argumentativ den Gar auszumachen. Ach wie rechtschaffen wir doch alle in unserem konformen, selbstgerechten Konsens der Fairness und Toleranz unseren Sport zelebrieren. Und wie aufopfernd und selbstlos wir alle unser Ehrenamt begleiten, ohne den geringsten Hintergedanken der Anerkennung. Und wenn du dann nen Zug aussem Asthmaspray nimmst, lassen sie dich fallen, weil ein Grenzwert überschritten wurde...Oo WTF!?
Typisch deutsch eben: relativieren wenn es zum eigenen Vorteil gereicht. Amplifizieren wenn es darum geht anderer Leute Vorteil zu nullifizieren, oder sich einer von der Meinungsnorm abwendet. Deshalb kann ich z.B. auch grundsätzlich behaupten, dass alle Triathleten, die Lionel Sanders doof finden, einen Stock im Arsch haben.(Sorry die Ausdrucksweise...sich hier gediegen ausdrücken untermauert aber nicht die Prägnanz der Aussage...

) Anstatt lösungsorinetierte Fakten schaffen zu wollen, babbelt man stundenlang darüber, wohin der böse Weg des staatlichen Dopings geführt hat..."ja, sowas ist doch Irrsinn, da wollen wir alle nicht hin"...sagte er und nahm einen kräftigen Zug an seinem Asthmaspray, den ihm die Grauzonen der Regeln ja auch unter Wettkampfbedingungen erlaubt, solange der "Grenzwert" eingehalten wird. Lies doch mal einer den Satz, wie irrsinnig sich das anhört und was für eine Ironie dahintersteckt, wenn man wirklich einen von Doping freien Sport anstrebt.
Ich persönlich bin weder dafür noch dagegen. Was juckt mich was andere Leute machen. Ich wünsche den Doper nicht in die Hölle und den sauberen Sportler nicht in Himmel...but the righteous, pointing their fingers...they'll all burn in hell...
