Zitat:
Zitat von Huaka
Jetzt überlege doch bitte:
Frodeno ist ja nicht dumm. ...:
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Dein Szenario würde zu hundert Prozent stimmen,
wenn in Kona die Samorin-Regeln gelten würden mit 20m Abstand zwischen den Pros.
Dann wäre Frodeno sicher bestrebt, gleichmäßig seine 300 Watt über die gesamte Radstrecke zu treten, damit Kienle, der voraussichtlich ca. 4 1/2 Minuten Rückstand haben wird zwingen, um die 340 Watt auf den ersten 100km der Radstrecke zu treten, damit dieser sich wieder ins Spiel bringt und Sanders, der mit Sicherheit nochmal 2 Minuten hinter Kienle aus dem Wassser kommen wird, müsste schon 360 Watt investieren, um die nach dem Schwimmen entstandene Lücke bis Hawi zu schließen.
Tatsächlich sind in Kona aber 10m erlaubt zwischen den Profis und das bedeutet, dass in der Gruppe der schnellen Schwimmer der Führende deutlich mehr investieren muss und die (legal) dahinter Fahrenden rund 30 Watt einsparen können.
Wer spielt schon freiwillig beim Radfahren die Lokomotive für andere? Diese Dynamik hat in den vergangenen Jahren stets zu Bummelei bei den Profis auf den ersten 100km geführt.
Frodeno hat im Interview auf Tri-Mag bewundernswert ehrlich selbst gesagt:
Zitat:
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...Für mich ist es so, dass ich in jedem Rennen 180km alleine fahren kann, aber auf Hawaii verrecke, wenn ich 1,8km in der Führung bin. Dass muss sich aus meiner Perspektive ändern...
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Ob es sich dieses Jahr ändert, werden wir sehen. Dass Frodo alleine fürs Tempo sorgen wird halte ich für unwahrscheinlich, da er in der Vergangenheit mit seiner defensiven Taktik mehrfach Erfolg hatte und sich die vorübergehende "Bummelei" in stabiler Marathon-Laufleistung auszahlte.
Am meisten würde es Frodeno vermutlich in die Karten spielen, wenn jemand anderes dafür sorgt, dass die Bummelei bis Hawi 2017 nicht so ausgeprägt sein wird, wie in der Vergangenheit. Und dieser jemand könnte Nick Kastelein sein (der aber andererseits eben auch eigene Interessen hat und keineswegs nur Frodo-Buddy ist: gerade für die Aussies ist er einer der Favoriten schlechthin für die Gesamtwertung) oder eben auch Cameron Wurff, der höchstwahscheinlich schneller schwimmen wird als Kienle und Sanders, damit u.U. deutlich früher die Spitze erreicht und -falls er an diesem Tag risikofreudig ist- dann dort für entsprechende Renndynamik sorgen wird.