Zitat von waden
Diese Effekte sehen doch so aus, dass ich mir aus der linken Tasche das Geld in die rechte Tasche stecke, und mich dann freue, dass nur ein Teil weg ist.
Das ist bei jeder Subvention so. Und durch die indirekten Effekte entsteht definitiv eine Bruttowertschöpfung. Das ist übrigens auch bei den Geldern für die Flüchtlinge so, dass wir hier auf mittlere Frist sogar von den Ausgaben profitieren.
Ich verstehe schon deinen Punkt, dass hier eine Subvention stattfindet, die auch positive Aspekte hat, die ich in der Diskussion gerne wie von Dir gewünscht, berücksichtige.
Und dann, nach Berücksichtigung, komme ich zu dem Ergebnis, dass die Steuerprivilegien der Kirche größtenteils unberechtigt sind.
Das sehe ich - mit ein paar Ausnahmen - auch so.
Auch ein privatwirtschaftlich betriebener Kindergarten oder ein Krankenhaus oder ein Hospiz hätten ein berechtigtes Interesse an Steuerbefreiung.
Die meisten dieser Einrichtungen (v.a. Kindergärten) werden oft als Verein betrieben, sind insofern NGO's und damit auch nicht maßgeblich steuerpflichtig bzw. erzielen überwiegend keine Gewinne - im Gegenteil, sie bekommen oft auch staatloche Mittel.
Eine Bezahlung kirchlichen Personals entbehrt, auch nach Berücksichtigung positiver Effekte, völlig einer zeitgemäßen Berechtigung.
Ich würde hier wie gesagt trennen, zwischen dem Bezahlen kirchlichen Personals, das mit Recht umstritten ist, und den zweckgebundenen Transferausgaben für Institutionen. Letzteres findet auch für andere Institutionen statt und vor allem wird dadurch heute de facto ein großer Teil der Kinder-,Jugend-, Pflege- und Alteneinrichtungen. Ich bin auf einen praxitauglichen Vorschlag gespannt, wie wir die Transformation dieses Sektor in private, gewinnorientierte Hände hinbekommen wollen.
Die hättest du natürlich bei jeder anderen Subventionierung auch. Und das skandalöse Arbeitsrecht der Kirche würde nicht mit Steuergeldern unterstützt werden.
Das arbeitsrechtlichen Sonderregelungen kann ich auch nicht nachvollziehen. Ich glaube aber, dass das wie immer nicht flächendeckend ein Problem ist. Meine Firma hat 5 Jahre 2 katholische Jugendeinrichtungen begleitet, insgesamt knapp 700 Arbeitsplätze, in denen es nicht einen einzigen kritischen Fall gab. Es ging zu, wie in jeder anderen Organisation / Firma auch. Das ist natürlich nur anekdotisch (n = 2).
Das Ende der Steuerprivilegien hätte insgesamt positive direkte und indirekte Effekte, und mir fehlt momentan die Phantasie, wem außer der Institution Kirche das schaden würde.
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