Zitat:
Zitat von captainbeefheart
...sondern wir müssen uns mit demselben Eifer mit den generierten Nutzen beschäftigen. Dann können wir beurteilen, ob Transferausgaben gerechtfertigt sind, oder nicht, oder ob die Transferausgaben bei einem anderen Träger besser aufgehoben sind.
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Sind das nicht Scheinargumente?
Wenn Du den besonderen Nutzen eines katholischen Kindergartens bemessen willst: Warum tust Du es dann nicht, oder zitierst entsprechende Untersuchungen? In welcher Einheit willst Du den Nutzen bemessen? In Kilogramm?
Mir drängt sich der Verdacht auf, dass die Debatte bewusst so angelegt wird, dass niemals ein Ergebnis ermittelt werden kann.
Andersrum wird ein Schuh draus: Nicht der Staat muss sich rechtfertigen, sondern die Kirchen müssen sich rechtfertigen. Wenn die Kirchen besondere Zahlungen erhalten wollen, müssen sie zuerst einen besonderen Nutzen nachweisen. Wenn das nicht gelingt, gibt es eben keine Zahlungen.
Nehmen wir an,
muslimische Krankenhäuser, Kindergärten und Altenhäuser würden sich durch eine besondere Effizienz auszeichnen: Würden die Kirchen und ihre Anhänger dann dafür plädieren, dass man die staatlichen Gelder bei den christlichen Einrichtungen abzieht und sie den muslimischen Einrichtungen gibt? Wohl kaum. Wenn das Argument mit dem „Nutzen“ scheitert, wird sofort das nächste Argument aus der Kiste geholt. Dann wird es plötzlich heißen: „Nutzen? Es geht hier doch nicht um den
Nutzen! Es geht um
Werte!“
Von ihren Einnahmen geben die Kirchen etwa 2 Prozent für soziale Zwecke aus. 98% verwenden sie für eigene Zwecke. Wenn die Bevölkerung also 100 Euro gibt, gehen 2 Euro an wohltätige Zwecke. 98 Euro werden für Priestergehälter, goldene Kelche und rosafarbene Mützen ausgegeben. Kosten und Nutzen für die Gesellschaft stehen in keinem vertretbaren Verhältnis.