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Alt 28.08.2017, 02:06   #2
noam
Szenekenner
 
Benutzerbild von noam
 
Registriert seit: 04.04.2010
Ort: Ostfriesland
Beiträge: 5.052
Urban Challenge Hamburg:

Vorbereitung:
Nach dem USA urlaub völlig überfettet und unfit gemerkt, dass der Lauf wohl nicht von alleine klappen wird. Also völlig unvernünftig das Training auf das Lautraining mit ein paar GA1 Radtrainigs angezogen auf von 0km/w auf 50 bis 75km/w. Musste halt irgendwie gehen. Immer ein Auge auf potentielle Übertrainingserscheinungen und höllishce Vorsicht bei kleinen Zipperlein. es ging gut, bis eine Woche vor dem Start wieder einmal vieles Zusammenkam. Beide Hunde an der Leine durch den Wald gelaufen trete ich natürlich genau dann in ein Loch, wenn der Rüde meint losziehen zu müssen, weil er irgendwas gesehen hat. Seit dem zwickt der Hüftbeuger auf der rechten Seite ein wenig unangenehm. Aber egal. Weiter gehts. Das Laufen ist grundsätzlich möglich und tut auch nur auf den ersten Metern weh. Ist die Betriebstemperatur erreicht, zwickt nichts mehr. Bis vor dem Wettkampf war schon wieder eine halbwegs akzeptable Laufform vorhanden. So dass ich ein paar Tempowechselläufe gemacht habe um meinen Körper an das unryhtmische der Obstacle Runs zu gewöhnen. Hier bin ich in den Läufen bis 10km die einzelnen km immer unterschiedlich schnell gelaufen. In der Auswertung habe ich mich dann erwischt, dass ich immer zwischen schnell und langsam gewechselt habe. Dabei waren die schnellen KM Gleichbleibend bei 3:40 bis 3:50 min und die langsamen wurden erst immer langsamer von 4:30 bis 5:10 und haben sich dann nach 5km in der Regel bei 4:30 bis 4:40 eingependelt. Somit habe ich mein mögliches Wettkampflauftempo auf 4:15 min/km festgelegt. Da ich nicht wusste wie schnell meine Mitläufer sind, die alleridngs durchaus gute Sportler sind, habe ich somit eine Entscheidungsbasis ob ein gemeinsamer Lauf möglich ist oder nicht.


Die Challenge:
Da wir derzeit ein wenig Personalnot haben und meine Dienstvorplanung äußerst unglücklich war, musst ich mir ein Bein ausreißen, um überhaupt teilnehmen zu können. Es hieß also zwischen Freitag und Samstag Nachtdienst mal eben nach Hamburg zu fahren und den Lauf zu absolvieren. Zum Glück konnte ich am Samstag morgen ein wenig früher gehen, so dass ich um 05:00 Uhr im Bett lag. Gegen 11 klingelte dann mein Taxi an der Tür und es ging zum Bahnhof nach Oldenburg und von dort zwischen viel zu vielen Fußballfans weiter mit der Bahn über Bremen nach Hamburg. Hier sind wir dann um 15:10 Uhr angekommen. Wir haben uns in der Bahn schon in unser Sportdress gekleidet und sind von der U Bahn Haltestelle zum Start gelaufen. Start war ja schließlich schon um 15:30 Uhr und wir mussten noch die Startunterlagen abholen, Taschen abgeben und Stratnummern festtüdeln. Das klappte auch völlig reibungslos, so dass wir pünktlich (2min vor dem Start) im ersten Startblock angekommen sind. So hatte ich zumindest nicht den Hauch einer Chance, dass die Müdigkeit durchschlägt. Noch kurz geschnackt, ob wir zusammen laufen wollen, was mit einem eindeutigen mal gucken bejaht wurde

Dann kam auch schon der Startschuss.

Die ersten 3km gingen über gefühlt endlose unrythmische Treppen auf und ab. So eine Strecke hätte ich in HH niemals erwartet. Das hätte man dann ja ruhig auch einmal trainieren können. Aber nun gut. Ich hätte mich ja auch mal informieren können. Schon nach etwas über einem km habe ich meine Mitläufer verloren und hab mich in wechselndem Tempo auf die Suche gemacht, da ich nun nicht wusste ob sie vor oder hinter mir waren. Dies habe ich im Gedränge dann aber als sinnfrei abgetan und bin mein eigenes Rennen gelaufen. Auf den endlosen Treppen habe ich deutlich gemerkt, dass meine Grundschnelligkeit im Laufen zwar deutlich schneller ist, als die derer die sich rund um mich zu befinden, allerdings war ich technisch zu schlecht oder aber einfach zu feige, um daraus auf dem Stufen profit zu schlagen. Das wurmte mich ein wenig. Da ich alle die, die ich in den kurzen Flachstückem mühsam überholte, treppab wieder passieren lassen musste. (War für die bestimmt nicht minder nervig). Dann kam endlich das erste Hinderniss. Eat Sand. Joa manche haben das sicher auch wörtlich genommen, ich bin einfach unter dem Netz durch den Sand gerobbt, um mir wenige Meter später einen Sandsack zu schnappen und mit diesem über den Strand zu flanieren. Ja genau Flanieren. Laufen habe ich mich aufgund der Instabilität meiner Leiste aufgrund des angeschlagenen Hüftbeugers nicht getraut. Dann ging es am Wasser immer wieder kreuz und quer immer mal wieder über Hindernisse wie zB gestapelte Betonklötze oder Europaletten. Nichts weltbewegendes, aber alles was den Rythmus aus dem Lauf nimmt. Aber wiederum zu leicht, um dem typischen Läufer (a.k.a. rennender Lauch) eine unüberwindbares Hindernis darzustellen. Hier waren dann nur die Quaterpipe und die Monkeybars als wirklich ernstes Hindernis, wobei die Monkeybars für meinen Geschmack deutlich zu kurz waren. Zu dem hat es auch niemanden interessiert, ob man das Hindernis nun bewältigt oder umlaufen hat. Dies schmälert für mich den sportlichen Wert eines Obstacle Runs erheblich.
Nach runden 50min war ich dann auch im Ziel.



Im Nachhinein muss ich feststellen, dass ich mit gemischten Gefühlen aus dem Lauf herausgehe. Einerseits ärgere ich mich, dass ich den Lauf nicht wirklich ernst genommen habe. Ich war schlecht vorbereitet, hätte in deutlich besserer körperlicher Verfassung sein können, wenn ich nicht so lange dem Training ferngeblieben wäre und wenn ich mich einfach ein wenig mehr angestrengt hätte. Ich bin viel zu entspannt ins Ziel gelaufen. Ich war gefühlt nicht annähernd im roten Bereich. Wenn dann auf die Ergebnisliste schaue und mir zum Podium in meiner AK nur 4 Minuten fehlen, könnte ich mir in den Arsch beißen, denn die hätte ich auch mit meinem Zustand erreichen können. Aber gut. Abseits des AK Geschehens muss man sich eingestehen, dass die ersten drei tatsächlich sehr weit weg, von einer für mich möglichen Leistung sind. Mit Jungs die unter 33 auf 10km laufen, brauche ich fetter alter Sack mich nicht messen. Andererseits freue ich mich über diesen Lauf meinen sportlichen Ehrgeiz und vor allen den Spaß am Training wieder geweckt zu haben und in meiner derzeitigen Situation in Anbetracht der suboptimalen Gesamtumstände das beste daraus gemacht zu haben. Ich habe wieder Spaß am Sport und das ist schon wichtig für mich.





Nach dem Lauf ging es dann wieder nach Hause, wo ich dann pünktlich zum Essen wieder beim Nachtdienst war. Die Kollegen halten mich für völlig bescheuert. Aber so bin ich halt.

Und ich brauch ne neue Laufcap
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
noam ist offline   Mit Zitat antworten