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Alt 19.08.2017, 23:25   #7681
captainbeefheart
 
Beiträge: n/a
Das ist alles?
Zitat:
Zitat von Jörn Beitrag anzeigen
beef, Du fragst nach der Definition von „Leichtgläubigkeit“. Warum schaust Du nicht einfach im Duden nach? Für meine Argumentation verwende ich den Begriff so, wie ihn jeder normale Mensch versteht, und damit ist der Fall für mich erledigt. Wenn Du meiner Argumentation nicht folgen kannst (oder so tust), dann liegt das sicher nicht daran, dass Dir völlig rätselhaft wäre, was „Leichtgläubigkeit“ sein soll.

Ich frage nach einer wissenschaftlichen Definition, die eine valide Überprüfung zulässt, ob das eine (1) angeborene (2) Eigenschaft ist, oder (3) was auch immer. Die alltagssprachliche Definition und die des Duden sind mir geläufig, die reihen aber nicht für eine seriöse Auseinandersetzung.


Du fragst, was genau der „Schalter“ sein soll, der ein Verhalten auslöst. Mit „Schalter“ meine ich natürlich keinen echten Schalter, und ich setze voraus, dass dies allen Lesern einleuchtet.

Mir ist klar, dass das kein mechanischer Schalter ist, Danke. Aber wie funktioniert dieser Schalter physisch und / oder psychologisch und / oder neurobiologisch? Was sind die Auslöser, was die Zentren die angesprochen sind, was passiert dort, was die Hormone die ausgeschüttet werden etc. Das wäre eine substanzielle Erklärung, die über eine bloße Metapher hinausgeht, wie sie auch in religiösen Schriften von Dir gern angeprangert wird.


Du fragst nach dem evolutionären Vorteil der Leichtgläubigkeit bei Kindern, obwohl ich das ausreichend erläutert habe, sodass es jeder normale Leser versteht. Es geht darum, dass Kinder nicht versuchen, ein Krokodil zu streicheln, d.h. dass sie dies nicht von eigenen Erfahrungen abhängig machen, da diese Erfahrung tödlich sein kann. Wenn Dir das nicht plausibel erscheint, dann nehme ich das zur Kenntnis.

Worin besteht denn dann der Unterschied zum normalen Prozess angstauslösender Reize und den darauf folgenden Prozessen der Amygdala und anderer Hirnregionen, die tatsächlich angeboren sind, aber nichts mit Leichtgläubigkeit zu tun haben?

———

Dass die Genetik nicht nur für das Wachstum von Gliedmaßen verantwortlich ist, sondern auch für das Verhalten eines Tieres/Menschen, demonstriert Dawkins an vielen Beispielen. Besonders anschaulich ist es bei der Wandlung des Wolfs zum Hund.

Ja, Dawkins ist ein sehr seriöser und anerkannter Zoologe. deshalb ist sein Auftreten als Persönlichkeitspsychologe und Soziologe mindestens mal mit einem Fragezeichen zu versehen.

Wölfe haben ein ganz bestimmtes Verhältnis zum Risiko (also einem Verhalten). Ist ein Wolf zu mutig, dann wird er vielleicht Risiken eingehen, die ihm das Leben kosten. Es gibt eine Schwelle, ab der es zu viel ist. Ist er jedoch andererseits zu feige, dann wird er vielleicht viele Gelegenheiten für Nahrung oder Fortpflanzung verpassen. Es gibt also eine Schwelle, ab der es zu wenig ist.

Der erfolgreiche Wolf wird sich zwangsläufig in einem gesunden Bereich einpendeln, der ihm genügend Beute aber auch genügend Schutz bietet. Woher wissen wir das? Wir wissen es, weil die anderen beiden Optionen zum Aussterben der Art geführt hätte. Wenn der Wolf vorhanden ist, beweist es, dass sein Modell „gerade richtig“ ausbalanciert ist.

Betrachten wir einen Wolf am Rande einer frühen menschlichen Siedlung. Der Wolf scheut die Menschen, denn diese könnten gefährlich sein. Andererseits befindet sich am Rande der Siedlung ein Müllhaufen, der verlockende Speisereste bietet. Nun wird es Wölfe geben, die besonders mutig sind, und andere, die besonders scheu sind. Jene, die gerade mutig genug waren, um im richtigen Moment die Speisen zu schnappen, haben einen Vorteil und pflanzen sich fort. Mit ihnen pflanzen sich jene Gene fort, die den Wolf etwas weniger menschenscheu gemacht haben. Die extrem scheuen Wölfe haben einen Nachteil. Ihre Gene werden im Genpool des Rudels weniger oft auftauchen. Der gesamte Genpool des Rudels driftet in eine bestimmte Richtung.

...

Beim Menschen gibt es ebenfalls graduelle Unterschiede bei Mut und Ängstlichkeit, bei Unternehmungslust und Zögerlichkeit. Ein Optimum hat sich eingependelt. Kinder sollten eher ängstlich sein, darin liegt ein Schutz. Erwachsene sollten weniger ängstlich sein, denn das würde sie zu sehr lähmen (außerdem haben sie niemanden, der ihnen das Essen in die Höhle trägt). Dass wir Menschen so sind, wie wir eben sind, ist kein Zufall, sondern wurde in Millionen von Jahren ausbalanciert.

Es gibt also eine Erklärung dafür, warum gerade Kinder leichtgläubig sind und sein sollen. Natürlich können wir nicht tausend Jahre lang irgendwelche Kinder miteinander kreuzen, um es zu testen. Aber bei Tieren geht das durchaus. Und dort ist der Befund eindeutig.

Selbst wenn man der Übertragung dieser Argumentation auf den Menschen folgt, was nicht zwangsläufig gegeben ist, ist noch lange nicht der Nachweis geführt, dass sich Ideen (z.B. Religionen) in einem identischen Verfahren verbreiten, wie das im genetischen Prozess der Fall wäre. Hier irgendein Beleg?
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