|
"Wir" waren doch als "Schwimmnation" seit Abdanken der in der DDR ausgebildeten Sportler(innen) nie sonderlich erfolgreich. Es war immer mal episodenweise jemand erfolgreich, wenn rein zufällig einmal ein übermäßig talentierter durchgeschlagen ist. Böswillig könnte man schon fast sagen, dass eine Britta Steffen, Paul Biedermann, Marco Koch, Markus u. Steffen Deibler trotz des Systems es in die Weltspitze geschafft haben.
Man muss sich doch nur einmal anschauen, welche Systeme langfristigen superstarunabhängigegen Erfolg generieren. Hier hat man bei den Staffelbewerben natürlich den besten Überblick. Hier sieht man doch das vor allem Nationen seit Jahren vorn auftauchen, in denen das Schwimmen äußerst prestigeträchtig ist wie zB Australien, obwohl hier die absoluten Aushängeschilder wie einst Thorpe und Hackett nicht mehr dabei sind. Zum anderen taucht immer wieder die USA auf, wo Sport an sich einen anderen gesellschaftlichen Stellenwert hat und schon sehr früh im Schulsystem talentierte Kinder entsprechend professionell gefördert werden und vor allem auch über ihren Sport eine entsprechende selbstbestimmte Zukunftssicherheit bist zum Abschluss des Studiums erwerben. Was macht Frankreich im Schwimmsport besser? Liegt es an einzelnen herausragenden Talenten, die uns zur Zeit fehlen?
Ich persönlich denke, dass das Leistungsschwimmen auf Weltklasseniveau abgesehen von herausragenden Einzelfällen in Deutschland aussterben wird. Schwimmen erfordert gerade in den wichtigen jungen Jahren einen unglaublich hohen Zeit- und Kostenaufwand für die Eltern um die logistischen Herausforderungen zu stemmen, um dem talentierten Kind entsprechende Trainingsmöglichkeiten zu schaffen, wenn man nicht gerade an einem Leistungsstützpunkt wohnhaft ist.
__________________
Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
|