Es gab durchaus „kritische“ Kommentare in den Zeitungen. Jedoch waren sie nicht kritisch im sonst üblichen Gebrauch das Wortes, quasi abwägend, sondern es war üble Hetze. 
Hier ein Beispiel aus der FAZ – und man kann nicht behaupten, die FAZ wäre ein kleines Kampfblatt, sondern es ist eins der Leitmedien in Deutschland.
“...dass adoptierte Kinder ungleich stärker der Gefahr sexuellen Missbrauchs ausgeliefert sind, weil die Inzest-Hemmung wegfällt und diese Gefahr bei homosexuellen Paaren besonders hoch sei,...
Hier wird Homosexuellen also unterstellt, sie würden adoptierte Kinder sexuell missbrauchen, weil generell keine Hemmung bestünde, abartigen Sex zu betreiben.
Ein weiterer Kommentar spekulierte darüber, dass, wenn das so weitergeht, irgendwann ganze Gruppen von Männern heiraten, dann Kinder adoptieren, und anschließend die Kinder heiraten, um den Sex mit diesen Kindern zu legalisieren.
Der Abgeordnete der CDU, Ulrich Petzold, hinterlegte beim Bundestag eine persönliche Erklärung für die Gründe seiner Entscheidung über die „Ehe für alle“. (Abgeordnete können auf Wunsch eine Erläuterung für ihr Abstimmungsverhalten einreichen.) Er beschrieb darin sog. „Beistandgemeinschaften“, etwa wenn zwei Schwestern sich im Alter gegenseitig pflegen, ohne jedoch deswegen zu heiraten. 
Für die Homosexuellen hatte er einen schönen Vergleich: 
“Sie [die Beziehung von Homosexuellen] bleibt daher fast immer eine Beistandsgemeinschaft, die durchaus wertvoll ist, aber nicht den Rang einer heterosexuellen Gemeinschaft erreicht. (...) Eine Beistandsgemeinschaft besteht auch zwischen einem Blindenhund und dem Hilfsbedürftigen.“
Auf deutsch: Wenn jetzt sogar Homosexuelle heiraten, dann kann man genausogut auch seinen Hund heiraten. Die Beziehung ist vergleichbar.
Eins ist klar: Sollte ich auf die Idee kommen, die kinderlose Ehe von Angela Merkel als eine Beistandsgemeinschaft ähnlich der eines Blindenhundes zu bezeichnen, bekomme ich am nächsten Tag Post vom Staatsanwalt. Und zwar zu recht!
Ich würde durchaus zustimmen, dass die Berichterstattung überwiegend positiv war. Aber in den konservativen Medien las man vor allem Hetze auf unterstem Niveau. Mir ist hier die FAZ aufgefallen, auf eine Weise, die ich in Deutschland nicht erwartet hätte.