Zitat:
Zitat von Hafu
Sehe ich auch so.
Merkel wird jetzt zwar in diversen Kommentaren z.B. auf SPON, Zeit usw heftig kritisiert für die Art und Weise, wie dieses Gesetz und die Abstimmung darüber zustande kam und auch wegen ihrer Nein-Stimme, aber für mich hat sie sehr viel politischen Instinkt bewiesen, denn gerade durch dieses Herumlarvieren macht sie es den Stammtischen und all den sonstigen latent homophoben Wählern (die es nunmal gibt und die gar nicht so wenig sind) und ihrer politischen Projektionsflächen AFD sehr schwer aus dieser Thematik politisches Kapital zu schlagen.
Selbst wenn es sich im Nachhinein herausstellen sollte, dass das jetzt durchgepeitschte Gesetz verfassungsfeindlich sein sollte und einer Grundgesetzänderung bedarf, wird das kaum auf Merkel zurückfallen, sondern wäre eher peinlich für den Koalitionspartner SPD, der das nahezu kategorisch ausschließt.
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In meinen Augen hat Frau Merkel wieder mal gezeigt, wie clever sie ist.
Sie hat geschickt eben mal ein Wahlkampfthema der anderen Parteien aus der Diskussion genommen. Es wird ja gesagt, dass die Mehrheit der Deutschen nichts gegen Ehe von homosexuellen Paaren hat. Auch CDU-Wähler sind für die Gleichstellung.
Für ihre konservativen Wähler hat sie selbst mit "Nein" gestimmt und kann jetzt sagen, sie wollte ja nicht, aber die Mehrheit schon....nennt sich Demokratie.
Die Frau wird wirklich unterschätzt.
Was hat sich jetzt geändert?
Die steuerlichen Vorteile und den Versorgungsausgleich gab es schon bei der eingetragenen Lebensgemeinschaft.
Jetzt dürfen homosexuelle Ehepaare auch Kinder adoptieren und aufziehen.
Homosexuelle Paare ziehen schon seit Jahren Kinder groß, also weiß ich nicht, was die Aufregung soll.
Interessanterweise regte sich aber keiner darüber auf, dass eingetragene Lebensgemeinschaften Ehengattensplitting machen dürfen,obwohl ja sie Paare keine Kinder adoptieren durften. Während der geschiedene Vater, der Unterhalt für Frau und Kind zahlt, in Steuerklasse 1 hängt.
Nein, man diskutiert lieber, ob der homosexuelle Mann ein Kind groß ziehen kann.
Auch jetzt wird im Wahlkampf nur über fehlende Betreuungsplätze und der besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf geredet.
Keiner verliert aber ein Wort darüber, dass unterschiedlichen Familienformen so unterschiedlich besteuert werden.
Bei diesem Thema müsste mal richtig Dampf gemacht werden, weil eine Familie eine Familie ist, auch den die Partner nicht mehr zusammen leben.
Ich freue mich wirklich, dass jetzt alle Ehen gleichgestellt werden, weil alle Menschen vorm Gesetz gleich sind.
Ich bin mir sehr sicher, dass diese Gleichstellung noch vom Verfassungsgericht geprüft wird . Der besondere Schutz der Ehe ist nicht mehr zeitgemäß.
Hoffentlich wird jetzt bei dieser Gelegenheit auch das Grundgesetz geändert.
Wagnerli,
unterhaltspflichtige Mutter mit Steuerklasse 1