Zitat:
Zitat von captainbeefheart
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3. Der Einfluss darf aber gleichzeitig nicht überschätzt werden. Wir wissen heute, dass etwa 50% unserer Persönlichkeit angeboren sind, 30% in der frühkindlichen Phase (bis ca. 3 Jahre) und nur 20% danach geprägt werden. Und in diese 20% fallen die religiösen Themen maßgeblich.
4. Ist religiöse Prägung schlimm? Oder anders gefragt: Kann man ein Kind neutral und wertfrei erziehen? Nein. Irgendwas vermitteln wir immer. Das Kind wird das im Erwachsenenalter schon selbst reflektieren. Wichtig ist, dass dem Kind selbständiges Denken beigebracht wird, dann kann es auch reflektieren und sich bei jeglicher Prägung anders entscheiden.
5. Hat religiöse Prägung schlimme Folgen? Ich habe mir eben die Liste der Ursachen für psychische Probleme durch Familiensozialisation angeschaut. Vernachlässigung, Verwahrlosung, sexueller und körperlicher Missbrauch, Trennungen, Alkohol und Drogen usw. kommen da vor. Religiöse Traumatisierungen spielen keine Rolle.
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Dein ganzer Beitrag klingt sehr überzeugend, allein der 5. Punkt... kennst Du den den Jesuiten zugeordnete Satz: "Gib mir ein Kind die ersten sechs Lebensjahre und es gehört ein Leben lang der Kirche"? Und das kann den 4. Punkt relativieren, wenn nämlich das selbständige Denken ab- statt anerzogen wird. Zum 3. Punkt: die letzten Worte zur Einschätzung, wieviel angeboren und wieviel Erziehung ist, sind wohl noch nicht gesprochen; die diesbezüglichen Überzeugungen sind doch immer wieder im Wandel und nicht unumstritten.