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Zitat von Alteisen
Für diesen Test gäbe es doch die einfache Möglichkeit, die Vorhandenen Wettkämpfe zu nutzen. Da hat jeder seine entsprechenden Vorbelastungen vor der nächsten Disziplin und man kann sich die künstlichen Tests schenken.
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Fairerweise muss man sagen: mit der sog. "Fortschreibung der Nominierungskriterien", die Anfang Mai veröffentlicht wurde, als Reaktion auf den für den Verband wohl überraschenden Ausgang des Potsdamer Leistungstests, bei dem neben Lindemann keine einzige deutsche Athletin die Weltcup-Norm und keine einzige die Europacup-Norm erfüllte, und auch nur wenige (=5) Elite-Männer sich die Europacupnorm sichern konnten, wurden kurzerhand die Bundesliga-Wettkämpfe als sekundäre Qualifikationsmöglichkeit für Welt- und Europacup sowie für die anstehende Sprint-EM erklärt.
Im Prinzip eine richtige Entscheidung.
Problem dabei: in der Bundesliga finden seit etlichen Jahren ausschließlich Sprinttriathlons statt mit Belastungsdauer von unter einer Stunde statt und die Bundesliga geht erst Anfang Juni los, wenn die halbe Saison schon gelaufen ist und eine adäquate Vorbereitung auf ein Großereignis wie Kitzbühel (zwei Wochen Vorbereitungszeit nach dem ersten Bundesligarennen) oder Düsseldorf (drei Wochen Vorbereitungszeit) mit einer derartigen kurzfristigen Qualifikation nicht wirklich möglich ist.
Die vierte deutsche Starterin für Düsseldorf hat sogar erst am Sonntag abend überraschend erfahren, dass sie doch starten darf, obwohl sie vor zwei Wochen im Kraichgau die offizielle Quali noch hauchdünn verfehlt hatte. Das sind jetzt noch 5 Tage Unmittelbare Wettkampfvorbereitung.
Der Olympische Triathlon (und die meisten Wettkämpfe der WTS) finden aber auf einer doppelt so langen Distanz statt. Auch der berühmte Leistungstest prüft ja die Sprintleistung ohne Radfahren (mit dem 800m-Schwimmtest und dem 5km-Lauftest)Somit selektiert und fürdert die DTU seit vielen Jahren gezielt v.a. sprintstarke Athleten und übersieht höchstwahrscheinlich regelmäßig Talente, die eher ausdauerstark sind und ihre Stärken in der Olympischen Triathlondistanz haben.
Ich würde sagen, dass man das auch an den wenigen Erfolgen (und Misserfolgen) deutscher Athleten in den letzten 8 Jahren gut ablesen kann:
Wenn deutsche Athleten in den vergangenen Jahren doch mal auf einem internationalen Podium standen, dann war das meistens ein Sprintrennen und nur sehr selten eine Olympische Distanz, obwohl es doch seitens des DOSB schon seit Jahren die klare Forderung an alle Verbände gibt, überwiegend die olympischen Disziplinen zu fördern.
1,5/40/10 ist olympisch, ebenso wie neuerdings der TeamRelay-Bewerb. 0,75/20/5 war noch nie olympisch und aktuell schaut es auch nicht so aus, dass es olympisch wird ( obwohl es im Herbst mal entsprechende Gerüchte gab, worauf BritischTriathlon und USATriathlon als sehr einflussreiche verbände sich aus nachvollziehbaren Gründen dagegen gewehrt haben).