Zitat:
Zitat von Klugschnacker
... Denn die Absicht, ausgerechnet die Bibel mit dem Mitteln strenger Logik plausibel zu machen, ist haarsträubend.
... Die meisten aufgeklärten Menschen, die sich christlichen Werten nahe sehen, sind in Wahrheit keine Christen, sondern Humanisten.
... Was sie an der Bibel gutheißen oder übersehen wollen, orientiert sich an Werten, die durch die Aufklärung etabliert wurden.
...Von den Kirchen und teilweise auch von der Politik werden diese Menschen aber missbraucht, indem die Kirche sich auf diese "Gläubigen" beruft, um sich selbst zu erhalten, und um krudes Zeug aus der Antike in unserer Gesellschaft zu verankern.
... Insgesamt sollte man für diese kritische Auseinandersetzung aber dankbar sein. Denn ein kritisches Auge auf die Religionen ist durchaus angebracht, das sieht man gerade in der jetzigen Zeit sehr deutlich. Auch wenn es die eigene ist.
|
Ich habe doch gar nicht die Absicht die Bibel plausibel zu machen (dafür wüßte ich viel zu wenig von ihr), sondern auf die haarsträubenden logischen Mängel der Widerlegungsversuche hinzuweisen. Wen sollte denn auch eine Argumentation überzeugen, die ständig Sein und Sollen, Bote und Botschaft, Teil und Ganzes, Tatsache und Wert, usw. durcheinanderbringt?
Was spricht denn dagegen, daß jemand zugleich Christ und Humanist sein könnte?
Auch Religion und Aufklärung schließen einander nicht aus.
Den Gedanken, daß die Gläubigen sich generell in einer Opferrolle der Kirchen befinden, teile ich nicht. Vielmehr denke ich, daß, auch wenn alle Kirchen morgen verschwunden wären, sich das „krude Zeug aus der Antike“ auch weiterhin auf unbestimmte Zeit in der Gesellschaft halten und womöglich dann eben eine andere Stimme für sich finden würde.
Ja, ein kritischer Blick in alle Richtungen wäre wünschenswert, auch aber nicht nur in die der Religionen.