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Alt 15.05.2017, 20:48   #91
ThomasG
Gesperrt
 
Registriert seit: 23.01.2012
Beiträge: 4.769
Der letzte Satz meines Beitrags ist vielleicht etwas zu heftig ausgefallen bzw. ich habe die Worte nicht lange genüg abgewägt.
Stimmt schon - ich sehe es auch so, dass überall in der Gesellschaft die Bereitschaft sich künstlich zu pushen, Schmerzen zu unterdrücken oder sich einfach in eine gute Grundstimmung zu versetzen durch Medikamenten-, Drogen- oder Alkoholmissbrauch u.ä. ziemlich erschreckend verbreitet sein dürfte.
Menschen neigen halt oft dazu zu verdrängen und was halt akut rasch helfen könnte oder wirklich hilft, ist halt eine sehr starke Verlockung oft.
Werden gewisse Barrieren erstmals überwunden, dann sind die nachfolgenden Schritte häufig mit weniger Skrupeln verbunden.
Von daher ist es oft äußerst ratsam erst gar nicht bestimmte Schwellen zu überschreiten.
Für mich gehört mit zur sportlichen Leistung dazu, dass man mehr ertragen oder aushalten kann oder will oder sich dazu aus eigener Kraft motivieren kann als andere.
Wenn ich da Schmerzen vermindere oder ausschalte, dann ist das für mich nicht mehr die gleiche sportliche Leistung, auch wenn es schwer sein sollte genau abzuschätzen, was das überhaupt alles in allem ausgemacht hat.
Außerdem setzt man damit evt. auch Signale an andere, die eben mitbekommen, dass da manche medikamentös nachhelfen und die fangen dann unter Umständen an nachzudenken, ob sie es nicht auch so machen sollten.
In meinen ersten Jahren als Läufer bzw. Ausdauersportler habe ich manche Dummheit gemacht.
Ich weiß auch, was es bedeuten kann Schmerzen zu haben.
Zwei-, dreimal habe ich mich beispielsweise im Fersen- bzw. Achillessehnehbereich völlig aufgerieben.
Da bin ich ohne Socken gelaufen und die Laufschuhe in den 1980ern waren vergleichssweise zu den heutigen ziemlich aufreibend.
Nicht nur bei dem betreffenden Lauf (nach 5 km gemerkt, da reibt was ziemlich, aber dann trotzdem 24 km oder so voll gemacht), sondern vor allem in den Tagen danach.
An denen bin ich dann nämlich auch gelaufen und so hat es sich hingezogen bis das endlich eingermaßen verheilt war.
Für mich fängt "Doping" rein moralisch viel früher an als nach einer Einnahme von irgendwelchen Mitteln, die auf einer Liste mit verbotenen Medikamenten stehen.
Obwohl das so ist und ich weiß, dass auch ich ein Mensch mit Schwächen und Fehlern bin, sollte das nicht so aufgefasst werden, als hielte ich mich da irgendwie für molralisch oder sonstwie großartige überlegen, weil ich halt so gut wie keine Schmerzmittel nehme.
Ein Tony Martin reißt sich den Hintern oder sonstwas für Millionen auf wahrscheinlich.
Andere reißen ihn sich ähnlich auf (davon bin ich wenigstens überzeugt) und die kriegen jährlich 50 000 € dafür (die ich sehr gerne hätte ;-)).
Faris meinte öfter mal sinngemäß etwa wir (Triathleten) bereiten uns selbst und anderen gegenseitig Schmerzen und wer am Ende die größte Toleranz dagegen hat, der gewinnt.
Ganz wörtlich wollte er das bestimmt nicht verstanden wissen, aber es gehört dazu zur herausragenden sportlichen Leistung.

Geändert von ThomasG (15.05.2017 um 21:15 Uhr).
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