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Sodala, trotz üppigem Arbeitspensum in der Firma gibbet von tüchtigen Umtrieben zu berichten.
Irgendwie stand ich im Morgengrauen senkrecht im Bett und kurze Zeit später in den Laufschuhen.
Hab mal wieder die Treteimer von Asics bemüht;- irgendwie ne ganz andere Welt. Subjektiv bleischwer (frag mich keiner, was das für welche waren, ich meine, die Gel Empire) und gefühlt hatte ich n Gummiband um den Bauch gebunden, das mich mit jedem Meter mehr nach hinten zog.
Die Schuhe sind ne ganz andere Welt als die FireWoolf, wobei ich mich halt frage, ob ich bei aller Begeisterung die Woolfs immer und zu allem anziehen soll.
Ok, ok, eigentlich kenne ich die Antwort, aber ich werde das ein oder andere Paar allmählich mal vom Laufbetrieb ausmustern und den Fuhr-, äääh, Laufpark mal runderneuern. Die Treter müssen ja nicht gleich das Dreifache der Woolf wiegen...
Steckt eigentlich jemand unter euch, der Erfahrung mit Mizuno oder Avia hat?
Vielleicht hat der ein oder die andere schonmal irgendwo rausgelesen, dass ich bisher nur und ausschliesslich Asics gelaufen bin, bis ich mir die ersten FireWoolf reingezogen hab.
Asics hab ich immer blind in Damen40 reingeschwenkt und gut, aber das ist jetzt nicht ernstlich und easy übertragbar auf alle Schuhe.
Mei, gut. Um beim Thema Bereifung zu bleiben: Ner spontanen Eingebung folgend, hab ich mal wieder mein MTB seiner Forke beraubt, die starre RC31 aus-, und ne steinalte, aber immer noch brilliante (sieht man vom Gewicht ab...) RST wieder eingebaut.
Die Pace geb ich gerne in knapp neuwertigem Zustand ab, allerdings sind zwei Dinge zu beachten: erstens kann sie nicht billig sein, denn Pace hat den Laden an DT Swiss verhökert und damit wars das dann für die starre Forke und zweitens liebe ich ja das Risiko ohne Netz und doppelten Boden und hab die Ausfallsicherungen abgefräst. Das heisst, der Schnellspanner vorne hat seinen Namen wieder verdient, denn man macht ihn auf und nimmt das Rad raus. Ohne gross zu leiern und den Spanner beim Einbau wieder einregulieren zu müssen.
Im Scheibenbremsbetrieb bedeutet dies, das ein ordentlicher Schnellspanner notwendig ist, da es ein tüchtiges Drehmoment gibt, wenn die Bremszange zubeisst. Dieses Drehmoment versucht, das Vorderrad aus dem Ausfallende zu winden und daher sind die Ausfallsicherungen nicht einfach nur für Doofe da, die vergessen, das Vorderrad nachm Einbau gescheit zu befestigen, sondern auch, um dem Verlust des Vorderrades vorzubeugen, wenn die Zange in die Scheibe beisst und dieses unheimliche Drehmoment gnadenlos zuschlägt.
Also nur was für mündige Bürger und rein von Privat an Privat.
Ok, soviel dazu;- wie gesagt: prüft die Taschengeldkasse, denn diese Kultgabel wird aussterben. Ich geb sie für 200Öcken inklusive Versand her, regulär kam sie auf 255Öre, aber wie bei dude´s neuem Hemdchen wird sie nimmer billiger.
Schlimmstenfalls polier ich sie nochmal, heb sie fünf Jahre auf und trag sie dann zu irgendnem Singlespeed-Event. Die werden mich auf nem goldenen Schild übern Platz tragen...
Damit wäre das auch mal gesagt.
Aber zurück zum Thema Bereifung!
Ich sehe also beim Gabelumbau, dass die Nokians, die sich im weichen Geläuf ähnlich wie ne Zahnradbahn verhalten, mittlerweile etwas rissig präsentieren und frage mich, ob ich mir vielleicht mal neue schenken soll (das iss so ne Frage, denn, trotz Rohloff im Heck, iss das MTB dieses Jahr ziemlich genau 30km gelaufen...)(dabei allerdings aufn dritten Alterklasseplatz, worauf ich mir nix einbilde, abermir dennoch Gedanken mache, ob ich da nicht eher auf nen grünen Zweig komme als auf ner Langdistanz, denn das war ja nciht das erste Mal...)
Wie der Zufall es will, fragt mich doch gestern, also nichtmal 24 Stunden nach meinen Gedankengängen zu dem Thema, meine Kollegin, ob ich Interesse an nem guten, gebrauchten Satz Schwalbe "Big Jim" hätte. Von wegen "gut gebraucht";- die Dinger waren fast wie neu, also her damit!
Die zieh ich jetzt morgen auf die Felgen und dann hab ich doch gleich ne ganz andere Motivation, den herbstlichen Bayerwald zu durchradeln.
Bin halt noch nicht schlüssig, ob das nicht auch mitm Crosser geht...
Ich will nicht so tun, als versuche ich von meinen emsigen Umtrieben in Sachen Training ablenken, bzw. vom Nixtun in dieser Angelegenheit, daher rücke ich jetzt mal damit raus, dass ich des Abends, nach der Heimfahrt frisch dem Automobil entstiegen, direkt den HID-Brenner aufs Carbongeröhr geschnallt hab und losgeradelt bin. Gottvolle Tour, wenngleich ich mich in Gefilde gewagt habe, wo mich mein innerer Kompass komplett im Stich lässt. Da hilft die hellste Leuchte der Orientierung nicht und es wird einem mal wieder bewusst, wie heftig diese Dakar-Rally für diejenigen ist, die nichtmittags im Ziel sind und nen Mechanikerstab haben, der sich um die Moppetn kümmert.
Es gibt ja noch die Statisten, die konsequent in ein Schlaf und Regenerationsdefizit fahren und gerade bei den giftigen Etappen erst nach Mitternacht, wenn überhaupt, im Ziel ankommen, um nach zwo Stunden Schlaf wieder am Start zu stehen.
Man kann sich das natürlich nicht ohne weiteres vorstellen, aber gerade (allerdings nicht nur...) im Wüstensand ist es wichtig zu sehen wo es weitergeht und wie. Die Fahrerei im Sand ist für Ungeübte eh schon ein Horror (gut;- von der Sorte dürfte bei der Dakar niemand am Start stehen), aber es ist ungeheuer wichtig, neben der groben, allgemeinen Fahrtrichtung zu sehen, wie man sich von Düne zu Düne hangeln kann, ohne in irgendwelchen Weichsandlöchern koppheister zu gehen oder, auch nicht besser, einfach nur steckenzubleiben. Im Sand bergauf anfahren ist so gut wie unmöglich und "bergauf" bedeutet auch, dass das Hinterrad dank üppiger Leistung bis zur Achse eingegraben ist. Also die Kiste einmal nach rechts umgeschmissen, wieder aufgehoben und dann nach links geworfen, dabei dann spätestens das Hinterrad aus dem Weichsandloch gezogen und wir reden hier von rund zwohundert Kilo, die der Sand zwar halbwegs freigiebig wieder rausrückt (sehr im Gegensatz zu Schlamm, wo man froh sein kann, nicht noch die eigenen Haxen nimmer rausziehen zu können), aber tagsüber brutzelts einem im Sahara-Winter das Hirn bei 30° unterm Helm weg, während nachts die Temperaturen mindestens ins Einstellige oder gar in den Minusbereich purzeln und die ganzen pappenden und staubigen Klamotten so richtig gut zur Geltung kommen.
Und dann leuchtet die Funzel nichtmal 10m vors Vorderrad und im Idealfall bei jedem Schlenker mitm Lenker woanders hin.
Und selbstverfreilich keine 50 oder gar 100 Meter voraus, wo man die Ideallinie ausmachen könnte, um auf den Dünenkämmen entlangzusurfen, ohne die Hauptrichtung zu verlieren.
Also: herzlichen Glückwunsch, und ich hab mir das heute auch in ähnlicher Form gegeben, wenngleich im T-Shirt und bei noch 20°C, aber im Wald.
Denke, ich fahre konstant Richtung Süden und steh dann irgendwann kurz vor der Autobahn im Norden. Oder "mitten" aufm Weg, der sich in mannshohem Gras verliert (immerhin im Süden;- hähähä..., glaube ich zumindest).
Very nice, hat echt Laune gemacht.
Irgendwann hatte ich dann aber doch Hunger und hab grob die Richtung nach Hause eingeschlagen
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Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!
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