Zitat:
Zitat von Zarathustra
Der Beitrag steht exemplarisch für einen allg. Mangel dieser ganzen Diskussion: Es wird von Einigen hier nicht hinreichend unterschieden zw. der Bemühung um eine faktische Beschreibung (z.B. wie Begriffe in religiösem Kontext verwendet werden) einerseits und andererseits der eigenen Bewertung des Beschriebenen.
Wer diese Unterscheidung nicht leistet, der ist dem so gering geachteten religiösen Standpunkt der Form nach näher als er es sich wohl wünschen würde.
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Das ist schon ein interessanter Punkt. Auf mich hat es aber den Eindruck, dass sich die Theologie bewusst einer Art Geheimsprache oder man könnte auch sagen spezieller Fachsprache bedient, um sich hier mit gefühltem Hoheitswissen lästige Nachfragen bei Seite zu halten. Früher sprachen die „Halbgötter in Weiß“ auch ihr bevorzugtes Spezial-Latein, damit der mündige Patient keine lästigen Fragen stellt und weiß, wo "oben und unten" ist.
Mithilfe dieser Spezialsprache wird ein Modell der Welt gezeichnet, das sich aus Sicht der Theologen kohärent zeigt. Gleichzeitig wird der naturwissenschaftlichen Sicht vorgehalten, dass sie ja auch nur ein anderes Modell der Welt entwerfe, weil jede Beschreibung der Welt nur modellhaft sein könne.
Spannend wird es, wenn die Kirchen in die für uns naturwissenschaftlich erfahrbare Welt eindringen und Handlungsanweisungen oder Leseanweisungen erteilen ala „die Evolutionslehre im Lichte des Glaubens erfasst“. In der Welt von Telekommunikation, Hochleistungsmedizin, Astronomie fällt es schwer, die Deutungshoheit zu behaupten. Darum wird die theologisch erfassbare Welt begrifflich abgegrenzt.