gemeinsam zwiften | youtube | forum heute
2026: Mehr Dampf
Triathlon Coaching
Individueller Trainingsplan vom persönlichen Coach
Wissenschaftliches Training
Doppeltes Radtraining: Straße und Rolle mit separaten Programmen
Persönlich: Regelmäßige Video-Termine
Mehr erfahren: Jetzt unverbindlichen Video-Talk buchen!
triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Da fasse ich mir echt an den Kopf…
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 20.04.2017, 09:02   #5422
Jörn
Esst mehr Gemüse
 
Benutzerbild von Jörn
 
Registriert seit: 22.09.2006
Beiträge: 3.499
Zitat:
Zitat von keko# Beitrag anzeigen
Ich haben eben kurz gegoogelt und dies gefunden:

Betrügerischer Gewinn ist kurzlebig. Die Bibel sagt in Sprüche 20, 17: „Das gestohlene Brot schmeckt dem Manne gut; aber am Ende hat er den Mund voller Kieselsteine.“

Wo ist da Scharlatanerie?
Hallo keko, ich habe einen ähnlichen Fall zum Vergleich:

"Gott sprach zu Moses: Gehe hin zu den Ägyptern und sage ihnen: e=mc2"

Wo ist hier die Scharlatanerie?

Die Scharlatanerie besteht in beiden Fällen darin, dass behauptet wird, die Aussage hätte göttlichen Ursprung oder göttliche Autorität.

Ich kann jederzeit ein Büchlein mit hohlen Phrasen herausgeben, die teilweise vielleicht sogar weise klingen mögen. Aber sobald ich behaupte, der Erzengel Gabriel hätte mir die Sprüche diktiert, ist es Scharlatanerie. Denn ich behaupte eine Urheberschaft, die nicht zutrifft.

Zu Ethik und Moral (und ich sehe Dich als ethischen und moralischen Menschen) gehört auch die Debatte. Im Diskurs der Menschen und mit der Zeit entwickeln sie sich. Deswegen ist es schlecht, wenn jemand seine Moral durch angeblich göttliche Urheberschaft für unantastbar erklärt und jede weitere Debatte dadurch erstickt wird.

Aus diesem Grund sind weise Bibelzitate, wenn sie mit göttlicher Unabänderlichkeit verbunden werden, verwerflich. Man kann seine Weisheiten auch ohne diese Scharlatanerie unters Volk bringen. Die weisen Philosophen der griechischen Antike hatten solche Tricks nicht nötig.

Die Unterdrückung der Frauen, die in den allermeisten Ländern noch bis heute besteht, ist eine Folge davon, dass behauptet wird, bestimmte Regeln seien unabänderlich, weil von Gott gestiftet. Ich finde das schäbig.


Übrigens gehört das Sprüche-Buch, aus dem Du zitierst, zu den fragwürdigsten Teilen des Alten Testaments.
- "Du sollst den jungen Mann die Unterweisung (gemeint ist das Schlagen mit dem Stock) nicht vorenthalten. Er wird nicht sterben, wenn Du ihn mit dem Stock schlägst." (Spr 23,13)

- "Wer aber seinen Stock schont, hasst seinen Sohn; wer ihn aber liebt, der sorgt für seine Unterweisung." (Spr 13,24)

- "Stock und Ermahnung verleihen Weisheit" (Spr 29,15)

- "Züchtige Deinen Sohn, solange noch Hoffnung ist, doch lass dich nicht hinreißen, ihn zu töten" (Spr 19,18)

- "Ein Auge, das den Vater verspottet und der Mutter nicht gehorchen will, das werden die Raben am Bach aushacken." (Spr 30,17)
Jörn ist offline   Mit Zitat antworten