Die Diskussion ist ja sehr spannend. In Österreich haben wir gar keine unterschiedlichen Modell und alle machen G8. Okay stimmt nicht die berufsbildenden Schulen haben G9, haben deswegen aber pro Jahr nicht weniger Stunden sondern mehr Fächer die einfach auf ein weiteres Jahr verteilt werden.
Als ich ins Gymnasium kam (also mit 10-11) hatte ich anfangs (die ersten 4 Jahre) Samstags Schule. Montag bis Freitag von 7:45 bis 13:30 oder 14:20 (so ungefähr) und Samstags dann von 7:45 - 12:50. Die genauen Zeiten weiß ich nicht mehr. In der Oberstufe (also bei euch Schulstufe 8-12 oder so) wäre dann noch einmal pro Woche Nachmittagsunterricht hinzugekommen.
Samstagsschule haben ist aber wirklich furchtbar und wurde glaube ich inzwischen auch in der Schule abgeschafft.
Die letzten Schuljahre hatte ich dann normal von Mo-Fr unterricht mit zwei Mal Nachmittag. Je nachdem wie fähig die Planer des Schuljahres waren dauerte das länger oder kürzer. Ein Jahr hatte ich Montags 4 h Unterricht 2 h frei 4 h Unterricht und Donerstag 5 h, 1h frei und 2h Unterricht. Beginn war immer um 7:45 somit kam ich dann kurz vor 18 Uhr aus der Schule heraus. An diesem besagten Montag haben sie überhaupt den Vogel abgeschossen denn wir hatten nach den Freistunden 2h Turnen und danach 1 h Mathematik.

Die Sinnhaftigkeit der Stunde kann sich glaube ich jeder vorstellen.
Trotzdem fühlte ich mich aber in der Schule nie wirklich gestresst, lag aber vielleicht auch daran das ich ein fauler Sack war, wenig gelernt habe, durchschnittliche Noten hatte und irgendwann aufgehört habe die verlangten Hausaufgaben zu machen.
Worauf es mich aber sicher vorbereitet hatte, waren die ersten 2,5 Jahre meines Studiums. Da hatte ich bis zu 36 h Uni. Beginn gegen 8 oder 8:30 mit 4-5 h Vorlesung, danach ca 1-2 Mittagspause und am Nachmittag 3-4 h Labor oder diverse übungen für Mathematik und Physik. Nach den Übungen ging es nach Hause und die Übungen und Labors für den nächsten Tag wurden vorbereitet bzw. die Protokolle von diesem Tag geschrieben. Alles was unter der Woche nicht ging wurde am Wochenende erledigt. Da man aber neu auf der Uni war musste man aber natürlich auch noch diverse Feste und Partys besuchen.
Hätte mir das jemand in der Schule gesagt, dass ich Mo- Fr ca 55 h für die Uni aufwende und danach noch Party mache um nach 5 h Schlaf das ganze Prozedere zu wiederholen, hätte ich ihn wohl ausgelacht. Auf der Uni geht das aber, weil man es mehr oder weniger freiwillig macht.
Zum Thema Arbeit mit nach Hause nehmen. Das ist denke ich sehr Branchen abhängig. Bei Technikern sehe ich das sehr selten, in der F&E ohnehin nicht (maximal das man ein Paper zu Hause liest weil es einen interessiert), die Leute aus der Produktion haben es auch meist schwer Arbeit mit nach Hause zu nehmen. Bei BWL´er wiederum sehe ich es sehr häufig, generell ist bei der Gruppe die Stundenbelastung pro Woche höher und sie scheinen das auch in Kauf zu nehmen.
Den Trend zu mehr Arbeit sehe ich nicht zwingend bzw nicht überall. Es gibt immer mehr Firmen die mit 4 Tage Wochen, 32-36 h und sonstigen Dingen experimentieren und damit gute Erfahrungen machen. Klar gibt es auch Firmen die eher in die andere Richtung gehen und die Politiker scheinen auch eher zu mehr Arbeit zu tendieren, mal schauen wer gewinnt Generation Y und Z, oder die alteingesessenen Generationen Baby Boomer und X.