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Alt 16.03.2017, 06:39   #77
ThomasG
Gesperrt
 
Registriert seit: 23.01.2012
Beiträge: 4.786
Zitat:
Zitat von Necon Beitrag anzeigen
Genau in diese Richtung ging der Artikel den ich gelesen hatte. Meiner war etwas einfacher gehalten und erklärte auch wunderbar warum es auch in so einem System möglich ist für Unternehmen Anleger zu finden, aber es ging um diese Zeit.
Sehr interessant warum das System verloren ging.
Habe gerade noch was gefunden ein Video und was zum Lesen.
Zähnchenputzen, Fernseher aus und sich dann dem Fund zuwenden so mein Plan.
-> http://userpage.fu-berlin.de/roehrigw/benjes/ben01.html


Nachtrag: Das Video werde ich entfernen.
Es beginnt mit einer Freedman-Rede, die ich so noch nie gehört habe (Kunststück, eigentlich kenne ich sie gar nicht).

Noch ein Nachtrag:
Ich zitiere hier mal einen langen Absatz aus obiger Veröffentlichung.
Er ist dann vielleicht etwas besser lesbar.
Zitat:
Glückliche Umstände sorgten andererseits aber auch dafür, daß die wohl längste Hochkonjunktur in der Geschichte der Menschheit (1150-1450), sagenhafte 300 Jahre lang, dem damals gar nicht erkannten Umstand zuzuschreiben war, daß dem Markt wie durch ein Wunder immer genügend Geld zur Verfügung stand, das in etwa dem Angebot von Waren und Dienst- leistungen entsprach.
Auslöser dieser konjunkturpolitischen Glanzleistung war u.a. der Magdeburger Erzbischof Wichmann, der sogenannte Brakteaten prägen ließ, dünne Silberblechmünzen, die nur einseitig geprägt waren und nicht besonders schön sein mußten, da sie - und das ist die Lösung des Rätsels - zweimal im Jahr für ungültig erklärt, also verrufen wurden.
Dadurch wurde es den reichen Pfeffersäcken unmöglich gemacht, das Geld zu hamstern.
Wer es dennoch tat, verlor ein Vermögen.
Ob arm oder reich, alle mußten zweimal im Jahr das für ungültig erklärte Geld zum bischhöflichen Münzamt tragen um es gegen neue, gültige Münzen einzutauschen.
Der Vorgang wurde dazu benutzt, den Leuten die Steuern auf zuerlegen:
Für 4 alte gab es 3 neue Münzen. Die Differenz - immerhin 25 % - wurde als Schlagschatz einbehalten.
So zahlte jeder seine Steuern; Steuerhinterziehung war unter diesen Umständen einfach nicht mehr möglich.
Was hier zunächst wie eine besonders raffinierte Methode zum Eintreiben der Steuern und zur Vermeidung von Steuerhinterziehung aussieht, war in Wirklichkeit viel mehr und verdient gerade aus heutiger Sicht, sorgfältig unter die Lupe genommen zu werden, denn 300 Jahre Hochkonjunktur sind schließlich kein Pappenstiel und - wie man heute weiß - kein Zufall!
In dieser Brakteatenzeit konnte Geld nur durch ehrliche Arbeit verdient werden.
Das heute übliche Profitstreben, nicht durch Arbeit, sondern mit Geld Geld zu verdienen, war damals nur den Landesfürsten , nicht aber den Spekulanten und Wucherern möglich.
Kein Wunder, saß sich die damals vorhandene Geldmenge viel gleichmäiger und gerechter auf die arbeitende Bevölkerung verteilen konnte.
In dieser Blütezeit des Hochmittelalters entstanden in Mitteleuropa 3000 Dörfer und Städte, die zum Teil alles bisher Dagewesene an Schönheit und Pracht übertrafen. Kleinode, wie z.B. die Städte Lübeck, Dinkelsbühl oder Rothenburg ob der Tauber, wurden nicht etwa aus Sklaven herausgeprügelt, sondern von gut bezahlten Handwerkern erbaut, die es durch Arbeit und Fleiß zu Wohlstand und Ansehen brachten.
"Die unter solchen Umständen unmögliche Schatzbildung wurde ständig umgewandelt in eine pulsierende Nachfrage nach Erzeugnissen des Gewerbefleißes" schreibt Karl Walker in seinem Buch "Das Geld in der Geschichte".
Noch 1450 - die 300 fetten Jahre neigten sich dem Ende zu - konnte der ErzbischofAntonin von Florenz schreiben, daß für die Gewinnung des Lebensunterhaltes selbstverstndlich(!) nur eine kurze Arbeitszeit genüge und daß nur derjenige viel und lange arbeiten müsse, der nach Reichtümern und Überfluß strebe!
Nach dieser Blütezeit des gerechten Geldes mußten z.B. englische und deutsche Bergarbeiterfamilien bis weit in das 19. Jahrhundert hinein hungern, obwohl sie zusammen mit ihren Kindern 12 Stunden am Tag unter unwürdigsten Bedingungen geschuftet haben.
Auch dafür gibt es heute eine plausible Erklärung:
Der Segen des Geldes hatte sich in einen Fluch verwandelt, weil der dünne Brakteat durch den "Dickpfennig" ersetzt worden war, einem hortbaren Geld, das nicht mehr verrufen wurde und somit bestens geeignet war, je nach Bedarf konjunkturgefährdend gehamstert oder zu horrenden Zinsen gnädig wieder in den Geldkreislauf geschleust zu werden.
Das Ende der Brakteatenzeit soll durch geldgierige Fürsten herbeigeführt worden sein, die das Geld einfach zu oft verriefen, die Geduld der Steuerzahler also schamlos mißbrauchten.
Darum wundert es auch nicht, daß der Dickpfennig zunächst mit großer Erleichterung begrüßt wurde, ahnte doch niemand, daß die seit Jahrhunderten vom Wohlstand verwöhnte Gesellschaft schon bald das Opfer eines herrschenden Geldes sein würde, das sich nur durch gewaltige Zinsgeschenke aus den Schatztruhen der Ausbeuter herauslocken ließ.
Die Folgen dieser "Geldreform" waren furchtbarer als es Menschen beschreiben können:
Frieden, Wohlstand und Toleranz verwandelten sich - den Menschen damals unerklärlich - in Hunger, Rebellion und Krieg.
Da für das nicht enden wollende Unglück eine Ursache gefunden werden mußte, verschafften sich u.a. religiöse Fanatiker durch Hexenverbrennungen ein grausames Ventil.
Da das Eigentum der hingerichteten Frauen eingezogen wurde, den Geldmangel also lindern half, kam es nur noch darauf an, möglichst viele (und vor allem reiche) "Hexen" zu verbrennen!
Es versteht sich fast von selbst, daß die monetären Zusammenhänge dieser Menschheitskatastrophe von der heutigen Wirtschaftswissenschaft ganz anders oder überhaupt nicht interpretiert werden, wäre man doch sonst gezwungen, lauter als bisher über das eigene Versagen bei der Erklärung und Überwindung gegenwärtiger Wirtschaftskrisen selbstkritisch nachzudenken.
Quelle: http://userpage.fu-berlin.de/roehrigw/benjes/ben01.html
Ich habe nach jedem Satz einen Absatz eingefügt, damit der Text etwas lesbarer ist.
Er enthält viele lange Sätze.

Geändert von ThomasG (16.03.2017 um 07:31 Uhr).
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