| Bei mir lief es insgesamt auch optimal.
 Da ich bis auf Mitteldistanzen gar keine Erfahrung auf längeren Strecken hatte, wurde mir beim Lesen diverser Berichte gegen Ende hin dann doch etwas mulmig. Somit war das Ziel auf jeden Fall durchkommen.
 
 Den Lauf ging ich verhalten an, gerade bergab versuchte ich sauber zu laufen und keine zu großen Schritte zu machen, um mich zu schonen. Nach 49:37 kam ich wieder in die Wechselzone und freute mich aufs Radfahren.
 Die erste locker gefahrene Runde lief mit knapp unter 1:40 perfekt, ich dachte schon, die Strecke ist ja doch recht entspannt zu fahren. Gerade an den Anstiegen konnte ich mit Kompaktkurbel und 26er Ritzel gut hochkurbeln. Die zweite Runde lief ähnlich gut und noch immer zeigte der Tacho einen guten 29er Schnitt, Bodenberg nicht mehr ganz so locker aber noch immer schön im Sitzen hochgefahren und nebenbei gegessen, während einige im Wiegetritt auf dem großen Blatt hochdrückten. Tja und dann wurde mir klar, warum das Teil Powerman heisst.
 Irgendwie wurde ich langsamer, obwohl ich das Gefühl hatte, es hätte sich nichts geändert. Ich verlor auf der dritten Runde ca. 15 Minuten zu den ersten beiden und es setzten Knie- und später noch Hüftschmerzen ein. Bikesplit 5:23.
 So sollte ich also "die härtesten 30 Duathlon-Laufkilometer der Welt" bewältigen. Ich ließ mir die Laune nicht verderben und startete bergauf zum Hochplateau. Ab dort sollte alles besser werden und es dann ja in der zweiten Runde nur noch einmal länger bergauf gehen. Tja, falsch gedacht. Das entspannte Hochplateau entpuppte sich als Irrgarten, mit diversen Zwischenanstiegen und der dreimaligen Passage der Wechselzone. Das zermürbte doch etwas. Ich dachte schon, ich komme gar nicht mehr von dort herunter und es kamen auch einige schwer gezeichnete Athleten gehend entgegen. Als ich die halbe Runde geschafft hatte, wusste ich, daß es schlimmer kommt als gedacht, ich wusste aber auch, was mich erwartet. Somit begann ich einfach, einen Anstieg nach dem anderen mental abzuhaken. Es lief immer besser und ich konnte auf der letzten Runde noch fast 10 Plätze gutmachen, indem ich bis auf die Wechselzonen durchlief sowie ständig Cola, Isodrink und Bananen in mich reinstopfte. Somit erreichte ich das Ziel in einem besseren Zustand, als zu Beginn des Laufes und konnte den Zieleinlauf in aller Ruhe genießen.
 Mit einer Gesamtzeit von 9:17 bin ich überglücklich.
 Im Ziel wartete auch Massi und wir konnten noch kurz ein Schwätzchen halten, leider hab ich Dich auf der Award-Party nicht mehr gesehen. Von Dir Massi haben wir übrigens noch ein Foto, welches meine Freundin von Dir auf dem Rad gemacht hat. Hab ich heute morgen, bei der Durchsicht gesehen.
 Du kannst mir ja mal Deine Mailadresse per PM schicken.
 
 Am Tag danach geht es mir komischerweise gar nicht so schlecht. Mein Knie schmerzt noch ein wenig. Ansonsten hab ich kaum Muskelkater, was mich absolut wundert. Ich hatte eigentlich mit dem Schlimmsten gerechnet, da ich doch die ganze Zeit ordentlich Gas gegeben hab.
 
 Vielen Dank, daß Ihr den Wettergott unterstützt habt und auch an Docci, der als Streckensprecher und Moderater einen Spitzenjob gemacht hat.
 
 Jetzt ist aber erstmal Ruhe angesagt. Den Powerman kann ich aber absolut weiterempfehlen. Die Orga war perfekt, die Strecke hat riesig Spaß gemacht, auch wenn (oder gerade weil) sie hart aber auch wunderschön ist und man hat das Gefühl, daß jeder in der Region voll und ganz hinter dem Wettkamf steht und mit den Athleten mitfiebert.
 
 Viele Grüße
 Ralph
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