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Alt 05.02.2017, 18:28   #2404
flachy
Szenekenner
 
Benutzerbild von flachy
 
Registriert seit: 02.08.2007
Ort: Lausitz
Beiträge: 3.264
Logbucheintrag vom 5. Februar im Jahre des Herrn 2017

Wir schreiben hier den fünfundreissigsten Frosttag in Folge...
Mit etwas mehr Geschäftssinn hätte ich den Hof seit über vier Wochen an die Puckjäger vom Dresdner Eissportclub vermieten können, denn wir sind von einer eisglatten Unendlichkeit umzingelt. Und da wo das Eis aufhört, fangen die verfickten Schneeberge an.
Hatte ich in den ersten Tagen des Januars noch täglich meine Räder in ihrer temporären Garagenverbannung kurz gestreichelt, nachgeölt und auf morgen vertröstet, kam ich die letzten Wochen gar nicht mehr in die Garage. Die Kidz haben sich davor mittlerweile ein Iglu gebaut. Selbstgezogene Loipen gehen haarscharf am Grundstück vorbei und morgens im Stau von der Anhöhe nach Dresden rein kommen mir seit Tagen die lokalen Frühsportler nicht mehr auf ihren Mounties sondern mit den Langlauflatten auf den Radwegen a.D. entgegen.
Und jetzt war ich auch noch auf einen Abstecher in Holland - 13 fette Grad herrschten dort und Meuten von bescheuerten Rennradathleten, teilweise mit kurzen Shorts, verhöhnten mich zusätzlich! Wohlwissend, dass ich dermaßen unter Termindruck stand, so dass ich nicht einmal Mitternachts auch nur für einen schnellen Zehner in eines der MCFitties entlang der Bahn zwischen Duisburg und Dresden hüppen konnte.
Heute war dann endlich Zeit und nachdem wir - Speeddog Micky und Fatdog Me - sturzfrei über den Hof im Pinguin-Style gerobbt sind, wurde endlich einmal wieder die GPS-Uhr angeworfen und die Hoka's krallten sich in die glattgewalzte Eisdecke.
Keine drei Kilometer später entschied Fatdog me, dass dieses dunkelglatte Gestolpere keinen Mehrwert für mein Arthroseknie bringt, so dass wir auf die Hauptstraße abbogen - und jetzt passte es endlich zusammen - kein Eis, kein Verkehr und keine Form!
"Machmer einen Zehner und paar Burpees im Tiefschnee" schlug ich dem Hund vor, da knackte und krachte es vor uns und ein riesiger Keiler astete im Schneepflug-Attackenstyle auf uns zu.
Leider geht es mir im Training wie fast allen anderen Athleten hier - wenn die GPS-Uhr läuft und die Pulswerte aufgezeichnet werden, gibt es keine Pause, solange man nicht von einem Transformer frontal weggerammt wird oder mit Puls 230 kollabiert. Denn wer glaubt mir danach schon, dass ausgerechnet der sechste Kilometer wegen einer Wildsau deutlich über 5 Minuten eingeloggt wurde und der siebte dann nach dieser unheimlichen Begnung und daraus resultierender Flitzekacke im blattlosen Tiefschnee-Gebüsch deutlich auf die 10 Minuten zuging?!
Also half nur noch eins: Kniehub wie Usain Bolt, Armeinsatz a lá Triple-X und Spriiiiiiintttt!
Die schwarze Dampframme zog aber ebenfalls an, galoppierte wie ein deutlich übergewichtiges Iltschi, der schwarze Rappe Winnetous, auf Borstenhaarhöhe neben uns her, walzte alles nieder und passierte nach einer gefühlt endloslangen Anstiegsgeraden endlich kurz vor uns die Straße - gefolgt von Schwarzkittel Nummer Zwo, Drei, Vier,... und Neun!
Keine Sau der Gang (endlich passt dieses Synonym einmal in den Text) interessierte sich für uns - ich glaube im Nachhinein sogar, dass die schweren Jungz sich ihren Frühsportgag mit uns erlaubt haben, "wer bremst verliert und Hauptsache vor den beiden Zivilisten über die Straße"...
Im Adrenalinrausch ging es dann wie von Geisterhand weiter und statt 10 hatte ich am Ende 17 Kilometer auf der Epson.
Dazu die Entscheidung - diese Runde laufe ich jetzt jeden Sonntagmorgen, denn wenn die Mantas und Sharks für die Athleten in der Kailua Bay für Tempowechsel gut genug sind, dann werden die Wildsauen in den kommenden Winterwochen meine "Haie für Arme" und logischerweise für meine Tempohärte sorgen!
Scheiss auf Haie beim Kraulen, hinten kackt die Ente und das Iron-Ding wird im Energy Lab gerockt!

Weidmanns Heil!
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