Zum Stichwort "Kriegspräsident Obama":
Ich denke man sollte versuchen, fair zu urteilen.
Es ist zum Beispiel wenig aussagekräftig, Kriegstage zu zählen, die die USA unter Obama geführt haben und mit Kriegstagen zu vergleichen, die andere Präsidenten zu anderen Zeiten geführt haben.
So schwer das vielleicht zu akzeptieren ist: niemand weiß, was herausgekommen wäre, wenn Obama manche Entscheidungen anders getroffen hätte. Ich habe den Eindruck, dass hier manche davon ausgehen, dass die Alternative zu Obamas Entscheidungen automatisch das bestmögliche Ergebnis gebracht hätte. Daraus folgen dann Schuldzuweisungen wie "Kriegspräsident Obama".
Wir vergleichen dabei aber historische Fakten mit Utopien. Das ist kein sinnvoller Vergleich. Es hat daher auch wenig Sinn, wenn wir uns Statistiken, Soldatenzahlen, Kriegstage-Zählungen u.a. um die Ohren schlagen.
Was aber können wir? Wir können wohl nur spekulieren. Und bei diesen Spekulationen spielen natürlich die handelnden Personen die Hauptrolle. Ist uns jemand lieber, der sagt, er möchte Frieden, und es dann nicht schafft alles umzusetzen, was er sich vorgenommen hat? Oder nehmen wir den, der sinngemäß sagt, wenn man schon Atombomben habe, könne man die doch auch einsetzen?
Obama ist sicher in vielem gescheitert, aber er war nach meinem Dafürhalten halbwegs intelligent und integer. Er war kein Arschloch.
Trump hingegen?
Ich komme bei diesen Vergleichen übrigens gerne ins Philosophieren und stelle mir die Frage, ob man es in einer Position wie "US-Präsident" überhaupt schaffen kann, nicht in irgendeiner Form "schuldig" zu werden? Wäre da nicht Übermenschliches verlangt?
Ich finde es tatsächlich unpassend, über Trumps diverse Schwächen locker hinwegzusehen und eine goldene Zukunft unter Trump herbeizufantasieren. Wohingegen Obama alles angerechnet wird, was in den vergangenen Jahren an Bösem in aller Welt geschehen ist.
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