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Alt 06.01.2017, 10:51   #791
ThomasG
Gesperrt
 
Registriert seit: 23.01.2012
Beiträge: 4.769
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer Beitrag anzeigen
Schön wär's. Unsere Schullaufbahnen enden für solche Kinder zu über 90 % bereits mit der "Hauptschulempfehlung". Abgeschoben in die Sonderschulform Hauptschule haben solche Kinder keine Chance, andere Lebensformen zu erleben; unter sich ausgegrenzt, verhaltensmäßig problematisch machen sie oft regulären Unterricht fast unmöglich, da kann kein Lehrer kompensieren, was zu Hause an Erziehung und Vorbildfunktionen fehlt. Aber das ist ein eigenes langes Thema.
Ich habe mal eine Weile als Vertretungslehrer gearbeitet.
Am längsten war ich an einer Gesamtschule.
Dort war es für mich praktisch unmöglich auch nur so was ähnliches wie Schulunterricht zu machen.
Es gab ein paar Schülerinnen und Schüler, die was machen wollten, aber die Atmosphäre war dazu völlig ungeeignet.
Gleich in meiner ersten Stunde stand ich vor einer siebten Klasse.
Die meinten zu mir, sie wollen chillen und verhielten sich entsprechend.
Zwei Monate war ich dort und fast immer war ich zu 95 % damit beschäftigt diese Klassen auch nur einigermaßen unter Kontrolle zu halten.
Irgendwann habe ich Tischtennisschläger und -bälle mitgebracht.
Es gab im Schulhof ein paar Tischtennisplatten.
Manchmal habe ich es so geschafft, dass die Schüler einigermaßen was machen, was sie irgendwie weiterbringt.

In dieser Schule gab es Vorzeigeklassen.
Man konnte dort den Realschulabschluss machen.
Dort fand man eigentlich die motiviertesten und leistungsmäßig besten Schüler der ganzen Schule.
Auch dort war es schwer richtigen Unterricht zu machen.
Ich fing an, was zu erklären, was eigentlich nicht so furchtbar schwer zu verstehen ist und ich bin mir recht sicher, dass ich eigentlich ganz gut erklären kann, da brachte mich z.B. eine Schülerin aus dem Konzept, indem sie meinte, das würde die reguläre Matheleherin ihnen schon erklären.
Einmal habe ich einen ganz guten Film mitgebracht und dachte den sehen die sich bestimmt ganz gerne an.
Tja - aber es hat nicht lange gedauert und es wurde immer unruhiger.
Da brauchen nur ein paar anzufangen, die entsprechend Einfluß haben auf die Klassenkameraden und schon kann das schnell arg kippen.
Wir haben dann einen anderen Film gesehen und der war im Vergleich zu dem, den ich dabei hatte, ziemlich flach und platt.
Die Schüler wussten natürlich, dass ich nur ein Vertretungslehrer bin und recht wenige Machtmittel habe.
Solche wollte ich ja auch gar nicht nutzen.
Die Noten waren auch so gut wie gemacht (Ende Juni war Schulschluß und ich kam Anfang Mai an diese Schule).
Den Schülern war natürlich auch schnell klar, wie ich ticke und dass ich dazu neige mir viel zu viel gefallen zu lassen.
Einmal reichte es mir völlig und ich sagte der Klasse, ich ginge jetzt zum Rektor und würde dem sagen, dass ich aufhöre hier als Vetretungslehrer zu arbeiten.
Ein Schüler ging mir nach und versuchte mich davon abzuhalten.
Der Rektor war nicht da.
Ich war veilleicht zehn Minuten weg.
Als ich in die Klasse zurückkam, hatten sie eine Art Entschuldigungsschreiben aufgesetzt mit einige Unterschriften.
Darauf stand u.a.:
Es tut uns Leid, dass wir so sind, wie wir sind.
....

:-)

https://www.youtube.com/watch?v=Y7ww9p2MQVg

Geändert von ThomasG (06.01.2017 um 11:23 Uhr).
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