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Alt 19.12.2016, 02:47   #274
schnodo
Szenekenner
 
Benutzerbild von schnodo
 
Registriert seit: 28.10.2011
Ort: Karlsruhe
Beiträge: 9.029
trithos, danke für Deine ausführliche Antwort!

Zitat:
Zitat von trithos Beitrag anzeigen
Und zu guter Letzt: ein ÖR-Sender kann nicht im Staatsbesitz im eigentlichen Wortsinn sein, sonst wäre es nämlich ein Staatssender. Die Gebührenfrage ist eine finanztechnische. Aber die Besitzverhältnisse sind klar: ÖR ist nicht Staatssender, vor allem, weil kein staatliches Organ irgendein Durchgriffsrecht aufs Programm hat.
Wir wollen hier nicht weiter streiten, weil das nicht mein zentrales Anliegen ist, aber einen Sender, bei dem die Gesellschafter der Bund mit 97,3% und die Länder mit 2,7% sind, ist für mich schon ein Staatssender. Ob man den Gesellschaftern Hürden für den Durchgriff aufs Programm auferlegt steht auf einem anderen Blatt.

Zitat:
Zitat von trithos Beitrag anzeigen
Ich weiß natürlich nicht, wer gleich beim Generaldirektor anruft, kann Dir aber auch da versichern, dass noch nie in meinen mittlerweile mehr als 25 Jahren beim ORF eine solche Intervention bei mir gelandet ist. Im Sinne der Transparenz eines ÖR-Senders: solltest Du jemals in Wien sein, kann ich Dir gerne anbieten, einmal vorbei zu schauen und Dir selbst ein Bild davon zu machen, wie bei uns gearbeitet wird.
Das hört sich doch alles sehr aufgeräumt und sympathisch an. Und falls ich mal wieder in Wien bin (war leider schon lange nicht mehr da), nehme ich das Angebot gerne an.

Ich verstehe aber nicht, warum Du RT pauschal absprichst, ähnlich aufgestellt zu sein und diese als reine Propagandklitsche siehst. Stellen wir uns mal vor, Du wärest gezwungen Deinen Job aufzugeben und müsstest aus finanzieller Not bei RT arbeiten. Wärest Du dann ein anderer Mensch, der alle Prinzipien, die sich in 25 Berufsjahren verfestigt haben, über Bord wirft? Doch wohl eher nicht. Ich finde es deshalb unfair, anderen pauschal zu unterstellen, dass sie dies tun oder von Natur aus gewissenlose Gauner sind.

Zitat:
Zitat von trithos Beitrag anzeigen
Und nachdem ich jetzt doch viel von mir preisgegeben habe: Für wen arbeitest Du eigentlich konkret? Die Rechtsforum und Finanzierung Deines Arbeitgebers könnte ich mir dann auch anschauen. Vielleicht hast Du ja auch bestimmte Interessen, die Deinen Standpunkt beeinflussen...
Ich arbeite konkret .... überwiegend für meine Frau.
Nein, natürlich nicht - hätte sie das gelesen, müsste ich mich unter einer Ohrfeige wegducken. Spaß beiseite - ich kann leider nicht ganz so freizügig berichten wie Du. Es kein großes Geheimnis aber es gehört sich trotzdem nicht, öffentlich damit hausieren zu gehen, von wem genau ich mein Geld beziehe. Das kann ich Dir gerne mal in Wien erzählen.

Ich bin freiberuflich tätig für Kunden aus der Automobilbranche. Ich beschäftige mich seit einigen Jahren überwiegend mit der Standardisierung von Protokollen für die Fahrzeugvernetzung und Austauschformaten für die Systembeschreibung mit Schwerpunkt Infotainment. Das heißt Gremienarbeit und Erstellung von Spezifikationen. Vorher war mein Fokus - auch im Automobilbereich - auf Komponentensimulation, Designverifikation mittels formaler Methoden, Konzeption von Modellierungstools, Requirements Engineering und Defect Management. Nebenher habe ich diverse Software Development Kits zum Encoding/Decoding von Audio- und Video-Daten dokumentiert und Beispielcode dafür erstellt. Du erkennst vermutlich, dass das eher wenig kontroverse und politiklastige Themenbereiche sind. (Obwohl, was sage ich da? Streiten kann man erfahrungsgemäß über alles.)

Beeinflussen meine Kunden meinen Standpunkt? Direkt sicher nicht, dafür geht es zu technisch zu und ich habe zum Glück nichts mit den heiklen Themen zu tun, die in letzter Zeit durch die Presse gegangen sind. Aber es sorgt tatsächlich dafür, dass ich mich mit öffentlicher Kritik aufgrund der aktuellen Nachrichtenlage zurückhalte. So gesehen bin ich ganz froh, dass ich kein Journalist bin, denn dann könnte ich mir diese Zurückhaltung nicht erlauben sondern müsste an vorderster Front sein, was die Aufdeckung angeht.

Ich würde nichts tun, was ich für anrüchig oder gar ein Verbrechen halte. Zum Glück hat dies bislang auch noch niemand von mir gefordert. Die meisten, mit denen ich bislang zu tun hatte, waren enorm gescheite, fleißige, angenehme und geradlinige Menschen und somit hat sich die Frage nicht gestellt. Es ist lange her, dass ich anderweitige Erfahrungen gemacht habe und da war dann auch die ganze Geschäftsbeziehung nicht sehr erquicklich. Wenig überraschend existiert die Firma auch nicht mehr.

Ich habe zwei wesentliche Dinge in meinem bisherigen Berufsleben gelernt: Fairness zahlt sich unterm Strich aus und man trifft sich immer zweimal im Leben.

Nun weißt Du hoffentlich auch fürs erste genug über mich. Der Rest lässt sich irgendwann mal offline bei einer "Stelzen" austauschen.
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