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Alt 14.12.2016, 02:50   #4808
Jörn
Esst mehr Gemüse
 
Benutzerbild von Jörn
 
Registriert seit: 22.09.2006
Beiträge: 3.499
Zitat:
Zitat von Matthias75 Beitrag anzeigen
Mich wundert nur der Eifer, mit dem versucht wird, (...) den "normalen" Gläubigen einen bedingungslosen Glauben an den gesamten Inhalt der Bibel und die bedingungslose Gefolgschaft der Lehre der jeweiligen Konfession (...) zu unterstellen
Ich unterstelle keineswegs einen "bedingungslosen Glauben an den gesamten Inhalt der Bibel und die bedingungslose Gefolgschaft" der Amtskirchen.

Du argumentierst, dass der "moderate" Volksglaube weniger absurd sei und mehr Respekt verdiene als der alte oder amtliche Kirchenglaube. Aber kannst Du einen Beleg dafür bringen, dass er weniger absurd ist? Bitte zeige mir eine "moderne" Interpretation, die weniger absurd oder weniger an den Haaren herbeigezogen ist als ihre wörtliche oder amtliche Auslegung.

Was ist nach Deiner Meinung absurder bzw. moderner: Ein Sohn Gottes, der übers Wasser laufen kann (wörtliche Auslegung), oder ein Sohn Gottes, der das nicht kann (moderne Auslegung)?

Zitat:
Zitat von Matthias75 Beitrag anzeigen
[Du greifst] denjenigen, der diesen Glauben vertritt, persönlich an, indem du ihm auf eine gewisse Weise unterstellst, dass sein Glaube irrational, unlogisch u.ä. ist. Ich persönlich halte das für intoleranz gegenüber den Gläubigen.
Nein, ich habe das auch schon öfter klargestellt. Ich greife nicht Personen an, sondern Ideen und Argumente, und zwar in einer zivilisierten Weise und in einem Foren-Thread, der explizit dieses Thema zum Gegenstand hat. Höchst ehrenwerte Personen haben sich in ähnlicher Weise geäußert, etwa Goethe, Einstein und Tony Marshall.

Warum bestehst Du darauf, dass es eine persönliche Herabsetzung ist, auf logische Widersprüche hinzuweisen? Wie soll man sonst eine Debatte führen?

Speziell bei einer religiösen Debatte stehen sich das Rationale und das Irrationale gegenüber und beanspruchen beide für sich das beste Erklärungsmodell für die Welt. Es sind nicht die Atheisten, die den Vorwurf formulieren, jemand sei als Person irrational. Sondern es sind die Gläubigen, die auf dem Irrationalen bestehen und diese zu einer Tugend erheben und behaupten, sie wäre eine überlegene Methode der Erkenntnis.

Dann allerdings ist es erlaubt, die gewonnenen Erkenntnisse auf Stichhaltigkeit zu überprüfen. Oder nicht? Würdest Du sagen, es wäre ein ungehöriges Verhalten, wenn man die Behauptung auf Stichhaltigkeit prüfen würde, dass männlicher Nachwuchs bei Nordwind, weiblicher Nachwuchs jedoch bei Südwind entstünde?*

Atheisten kritisieren nicht, dass diese Erkenntnis reiner Unsinn ist. Sondern es wird kritisiert, dass deren Urheber vorgaben, über göttliche Erkenntnisse zu verfügen, die sie gar nicht hatten. Ist es falsch, das zu kritisieren?

Zitat:
Zitat von Matthias75 Beitrag anzeigen
Ich habe lediglich geschrieben, dass es eine Frage der Toleranz ist, jemand seinen persönlichen Glauben zu lassen, solange dieser nicht versuchen, Einfluss auf andere zu nehmen.
Bitte nenne mir den Namen einer Glaubensrichtung oder Kirche, die nicht versucht "Einfluss auf andere zu nehmen".

Der Einfluss der Kirchen auf die Gesellschaft ist gewaltig. Viele politische Fragen sind beeinflusst von den Amtskirchen, etwa Eherecht, Stammzellenforschung, Klimawandel (ist in den USA eine religiöse Debatte), Euthanasie, und nicht zuletzt die Legitimation der Steuergelder für die Kirchen. Hinzu kommt eine absichtliche Verdummung der Leute durch religiöses Geschwätz, etwa in den sonntäglichen TV-Gottesdiensten bei ARD und ZDF, die an Einfalt selbst noch die Schmonzetten von Rosamunde Pilcher unterbieten.

Wenn man sich also für eines der obigen Themen interessiert, kommt man nicht umhin, sich mit religiösen Argumenten auseinander zu setzen.

Hier in Frankfurt empfange ich fünf "christliche" TV-Sender, deren Zweck es vor allem ist, Witwen ihre kleine Rente abzunehmen -- im Namen des Herrn. Das ist lupenreine Scharlatanerie, und diesen Typen muss man das Handwerk legen. Diese Scharlatanerie blüht übrigens nur deswegen, weil es tabu ist, sie zu kritisieren.

Es ist also eine gute Idee, dieses Tabu nicht länger zu respektieren.

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*Diese Erkenntnis stammt von Albertus Magnus, selig gesprochen 1622, heilig gesprochen 1931; sowie von Thomas von Aquin, heilig gesprochen 1323.
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