Zitat:
Zitat von keko#
Mich beschleicht nur manchmal das Gefühl, dass Atheisten gleich die komplette Religionen abschaffen wollen, weil sie nicht in ihr Weltbild passen und dann gleich ihre neue Bilder erheben.
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Nehmen wir an, wir würden das Gegenteil tun. Wir würden die Religionen stärken.
Wir würden an zwei Monaten im Jahr keine Nahrung und keine Flüssigkeiten während des Tages zu uns nehmen und stattdessen nur bei Mondschein essen. Wir würden Frauen höflich darum bitten, ihre Haare zu bedecken.
Wir Männer würden uns die seitlichen Haare nicht mehr stutzen, jedenfalls zwischen November und April -- das ist das Mindeste, was man an Rücksichtnahme erwarten darf.
Wir würden am Samstag keine Arbeiten verrichten und auch keine elektrischen Geräte benutzen. Auf warmes Wasser wird verzichtet.
Wenn Christen die verschrobenen Riten der Muslime, Juden, Hindus oder Azteken zu befolgen hätten (natürlich nur aus höflicher Rücksichtnahme), dann würden wir vermutlich schnell herausfinden, dass religiöse Menschen keineswegs "die Religion" verteidigen. Stattdessen verteidigen sie
ihre ganz persönlichen Ansichten. Gleichzeitig werfen sie aber den Atheisten vor,
diese würden nur ihre ganz persönlichen Ansichten verteidigen.
Die Position der Atheisten ist, dass jeder machen kann, was er lustig ist; dass aber niemand den anderen seine religiösen Brauchtümer aufzwingen sollte. Eigentlich sehe ich nicht, wie man ernsthaft dagegen argumentieren könnte?