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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Diagnose Hüftarthrose im fortgeschrittenen Stadium
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Alt 02.11.2016, 08:54   #14
Ravistellus
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Registriert seit: 03.05.2007
Ort: Berlin
Beiträge: 1.351
Ich finde es schwer zu dem Thema pauschal was zu sagen, aber ich kann mal meine Erfahrungen in Kürze beisteuern:

Ich habe vor ca. 15 Jahren, so mit Anfang/Mitte 30 beim Dehnen erstmals gemerkt, dass ich die linke Hüfte nicht so bewegen kann wie rechte. Ich habe erst mit Ende 20 so langsam mit regelmäßigem Sport angefangen, hat noch zu ein paar Marathons und Trias gereicht. Ich hatte aber schnell und dann chronisch Ärger mit der Achillessehne auf der anderen Seite. Schmerzen hatte ich kaum, nur bei einer spontanen, falschen Bewegung, aber die Bewegungseinschränkung wurde trotz intensivem funktionalem Training (ich gehöre zu mauna Keas FT-Gemeinde) immer größer und bewirkten natürlich auch Dysbalancen, so dass bald immer mal wieder Ärger mit dem Rücken dazu kam. Bei Kniebeugen war ich sehr eingeschränkt, Schuhe zubinden wurde immer schwieriger etc.

Ich war bei ca. 10 Ärzten (ergab sich durch die Umstände im Laufe der Jahre so). Über eine lange Zeit hat jeder etwas anderes gesagt (ich war u.a. auch bei der orthopädischen Diagnostik der Uni Potsdam). Etwa die Hälfte sagte, es sei Arthrose (Cox-Arthrose um genau zu sein), die anderen schworen Stein und Bein, dass es keine Arthrose ist. Letztlich war es wohl eine. Selbst ich konnte das - zumindest am Ende - auf dem Röntgenbild erkennen.

Vor 1,5 Jahren dann eine Hüfte-TEP bekommen. Die Beweglichkeit hat enorm zugenommen, der Rücken hat sich erholt, laufen klappt leider immer noch nicht so richtig, die A-Sehne spielt immer noch nicht mit. Wahrscheinlich brauche ich noch mal professionelle Hilfe um die Bewegungsmuster zu verändern. Aber davon abgesehen klappt so ziemlich alles viel besser als vor der OP.

Als Ursache vermutete dann ein Physio im Krankenhaus einen Tumor am Oberschenkel, der mir im Alter von 14 Jahren dort entfernt wurde. Das könnte das Wachstum des Oberschenkelknochens und damit des Gelenks gestört haben. Folge war eine Hüftdysplasie, die dann eben mit einer Arthrose endete.

Als größtes Problem habe ich lange Zeit empfunden, dass mir als Patient die Verantwortung zugeschoben wurde. Ich hatte ein Dutzend Meinungen und jede/r sagte, das müsse ich jetzt selbst entscheiden. Kriterien, anhand derer ich eine Entscheidung treffen könnte, wurden mir aber kaum genannt. Ich habe es letztlich aus dem Bauch heraus und anhand der zu erwartenden Lebensqualität entschieden. Obwohl mir Physios entschieden abgeraten und Ärzte entschieden gedrängt haben (bei einer Beratung zur Hüft-TEP kam ich mir vor wie beim Gebrauchtwagenhändler; der Arzt wollte mich sofort operieren und das war 6 oder 7 Jahre vor meiner dann durchgeführten OP, da war ich Anfang 40!), ich aber eigentlich Physios mehr traue als Ärzten, habe ich mich dann für die OP entschieden. Bis jetzt habe ich es nicht bereut, aber beurteilen kann ich es eigentlich erst, wenn ich weiß, wie lange die Hüfte hält. Wenn es in zwei Jahren wieder losgeht, war es trotz der jetzt positiven Bilanz letztlich die falsche Entscheidung. Wenn die Hüfte auch nur 10-15 Jahre wie jetzt funktioniert, kann ich mich eigentlich nicht beschweren. Ich tue, was ich kann, damit letzteres eintritt.
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Per aspera ad astra! (Auf mühsamen Wegen zu den Sternen)
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