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Alt 15.10.2016, 09:43   #23
bellamartha
Szenekenner
 
Benutzerbild von bellamartha
 
Registriert seit: 30.05.2010
Beiträge: 6.123
Oje...
Zwei Dinge gehen mir gerade durch den Kopf:

1. Ach du Kacke, es ist ja ein Ernährungsthema und diese werden meiner Meinung nach hier im Forum mit so heiß und hart diskutiert wie kaum ein anderes Thema...

2. Ich muss aufpassen, dass ich in einem Thread, den ich zwar eröffnet habe, in dem ich aber explizit zum Mitmachen und Mitdiskutieren aufgefordert habe, nicht jede Äußerung auf mich, bzw. von mir Gesagtes beziehe.

Also:
1. Ja, bitte: Diskutiert und beteiligt Euch. Aber ich bitte Euch inständig darum, dass es hier nicht ausartet. Wir werden in diesem Thread genauso wenig auf einen Nenner kommen wie in all den anderen Ernährungsdiskussionen. Es ist nur ein Projekt, das ich gestern spontan und völlig unüberlegt gestartet habe und auf das ich jetzt Bock habe. Lasst uns hier gerne auch kontrovers diskutieren (was mir leider nicht so leicht fällt), aber lasst uns bitte auch darauf achten, dass wir den Bogen nicht überspannen.

2. Vielleicht noch mal kurz dazu, worum es mir geht und worum nicht: Es geht mir nicht um Dogmen und um dauerhafte Selbst-Kasteiung. Es geht mir nicht darum, die Geschmacksrichtung süß aus meinem Leben zu verbannen. Natürlich werde ich Obst essen, ich esse immer mit Genuss viel Obst.

Ich bin ganz sicher niemand, der übermäßig viel Industrie-Food ist, sondern vermutlich ähnlich viel wie die meisten anderen Deutschen, denn ich denke, dass es eher die Ausnahme ist, dass jemand ausgesprochen wenig davon ist. Mit industriellen Lebensmitteln meine ich ja keine Fertigpizzen oder andere Fertiggerichte. Sondern auch alles andere, z.B. gekaufte Marmelade, Salatdressings, Essen in der Kantine/Mensa, Backwaren vom Großbäcker, fertige Saucen (z.B. beim Grillen), Rotkohl aus'm Glas und und und...

Dogmatisch will ich bei Süßigkeiten sein und das aus gutem Grund. Ich halte es nicht für übertrieben, wenn ich sage, dass beim mir der Konsum von Süßigkeiten Suchtcharakter hat. (In dem Artikel, der den Stein gestern zum Rollen brachte, ist interessanterweise zu lesen, dass nur Süßes im Gegensatz zu anderen Lebensmitteln dieselben Hirnareale stimuliert wie Alkohol und Drogen.)
Ich bin froh, dass viele hier (und ich kenne ja selbst genug Leute, bei denen das so ist) ein Gefühl für das rechte Maß behalten haben. Das ist mir leider verloren gegangen. Deshalb muss ich da jetzt dogmatisch sein so wie meine Patienten bei den Drogen dogmatisch sein müssen. So wie sie nicht nur am Wochenende Heroin nehmen können, so klappt es bei mir - ich habe 20 Jahre Erfahrung mit solchen Versuchen! - nicht, dass ich nur an einem Tag in der Woche Schokolade esse oder jeden Abend ein Riegelchen Zartbitter. So ist es leider, deshalb ist dauerhafte Abstinenz da eigentlich mein Ziel.

Wie gesagt: Ich probiere jetzt einfach mal ein wenig herum. Lese die Nährwerttabellen. Lasse weg, was mir sehr gesüßt vorkommt und was ich nicht brauche. Dass ich mir nicht wegen einer Prise Zucker (und da von mir aus auch Industriezucker) in einer Soße oder so ins Hemd mache, ist für mich klar.

So, und wie war der erste Abend und der folgende Morgen?
Gut war's! Ich fuhr zum Liebsten, der erst nach Euch von meinem Entschluss erfuhr und sich erwartungsgemäß nicht übermäßig begeistert zeigte. Er wollte mich auch gleich überreden, doch erst damit anzufangen, wenn die ganzen am Vortag gekauften Süßigkeiten gegessen wären. Nix da! Mitmachen wird er nicht und hat auch gleich vor meiner Nase Rolo gegessen, was mir aber nichts ausmachte. Ich weiß aber, dass das nicht immer so sein wird, es wird Momente geben, wo es mir schon was ausmacht.

Gestern haben wir Ofenkäse gegessen und dazu Baguette, das ich vor meinem Entschluss gekauft hatte, also mit einer mir unbekannten Menge Zucker drin. Um meinen Appetit auf Süßes zu stillen, denn am Abend esse ich sonst IMMER Schokolade in größeren Mengen, habe ich Weintrauben gegessen.
Heute Morgen den Rest vom Baguette mit Käse und Veggie-Wurst, dazu ein Ei und etwas Honigmelone.
Um mich nicht mit gekauftem Brot herumärgern zu müssen oder bei meinem Bio-Bäcker erst mal zu erfragen, wie viel Zucker sie eigentlich in die Brote hinein tun, habe ich erst mal ein Brot in den Ofen geschoben, das ich ohnehin öfter backe. Es ist ein extrem köstliches Schwarzbrot, in das üblicherweise Buttermilch reinkommt. Weil ich keine hatte, versuche ich heute mal, was passiert, wenn ich Sauerrahm, Joghurt und Milch mische und reintue. Dabei fiel mir auf, wie viel Zucker sogar in Naturjoghurt ist, nämich 5 g in 100 g. Ist das dann der Milchzucker oder wie? So viel? Vermutlich schon, denn auf der Vollmilch steht, dass auch 4,9 g Zucker in 100 g Milch sind.

Ich bin jedenfalls gut gelaunt, bereue meine Entscheidung noch nicht und freue mich, dass Ihr dabei seid!

Ich wünsche Euch einen schönen Samstag,
viele Grüße
J.
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