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Zitat von LidlRacer
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Jeder versucht jetzt in diesen Erfolg hineinzulesen, was ihm gerade durch den Kopf schießt.
Das letzte an das ich bei Frodenos Titelverteidigung denken würde, wäre dass Langdistanztriathlon ein Sport ist, in dem man fehlendes Talent mit Trainingsfleiß und Ingenieurswissen wettmachen kann.
Und wenn ein Verbandstrainer in dem Artikel sich freut, dass alle deutschen Ironmansieger im Kadersystem des Verbandes ausgebildet wurden und dies ein Beleg dafür ist, wie gut die deutschen Trainer arbeiten, ist dies zwar sachlich richtig, aber in erster Linie sollte man sich angesichts der sportlich desaströsen Situation im olympischen Triathlon die Frage stellen,
warum es seit Jahren nicht gelingt, diese talentierten Athleten im Verband zu halten und warum es in Deutschland im Gegensatz zu den USA auch nahezu keine Quereinsteiger gibt, die erst jenseits von 20 den Weg in den ITU-Hochleistungssport gefunden haben: Weltmeisterin Flora Duffy, Olympiasiegerin Gwen Jorgensen, die WM-Vierte Katie Zaferes oder auch der Shooting-Star des Spätsommers Summer Cook sind alles Beispiele von Athletinnen, die erst spät, zum Teil weit jenseits des 23.Lebensjahres im Kurztriathlon aufgetaucht und dort durchgestartet sind.
Wer in Deutschland in diesem Alter Bock auf Triathlon als Leistungssport bekommt und erkennbar talentiert ist, der wechselt nahezu zwangsläufig auf die 70.3-Distanz (und irgendwann auf die Langdistanz). Beispiele der jüngeren Vergangenheit sind hier z.B. Julia Gajer oder Laura Philipp und bei den Männern kona-Shootingstar Patrick Lange.
In diesem Alter sind die Türen des Verbandes für Quereinsteiger in Deutschland nahezu verrammelt, obwohl gerade solche Athleten oft das Zeug für die Weltspitze haben, weil sie noch nicht in jungen Jahren 20 plus-X-Wochenstunden in Eliteschulen absolviert haben und dann mit jenseits von 21 kaum noch steigerungsfähig sind.