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Zitat von schnodo
Interessanter Artikel. Er verkennt aber, dass Trumps Gegner genau die gleichen Mittel der Panikmache anwenden, nur eben auf seine Person bezogen: Vergleiche mit Hitler und die Warnung vor dem nuklearen Holocaust unter einem Präsidenten Trump sind zentrale Punkte des demokratischen Wahlkampfes. 
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Würde mir jemand die Statements von der Fernsehdebatte geben, die ich mir nicht antat, ohne Namen, und ich sollte die anonymisierten Antworten einer Angstschürskala zuordnen, die hohen Werte würden bestimmt an Trump gehen, oder täusche ich mich da?
Der Artikel geht eigentlich gerade auf dieses Thema (Vergleich zum Faschismus, Psychopathologie-Vorwurf usf.) sehr differenziert schon am Anfang ein, finde ich.
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So unterschiedlich die Befunde auch klingen mögen, sie sind aus der derselben Unterstellung abgeleitet: „The Donald“ verletze nicht nur Normen, sondern er würde selbst aus der Norm fallen. Historisch belastbarer ist indes die Gegenthese: Wenn die Abweichung von der Norm das Problem wäre, gäbe es kein Problem. Denn Donald Trump ist kein irrlichternder Fremdkörper. Er bedient sich vielmehr aus einem in allen Milieus Amerikas vorhandenen Ideen- und Gefühlshaushalt und spielt der Mitte der Gesellschaft ihre eigenen Melodien vor. Sie mögen schrill, verzerrt oder wie aus allen Fugen klingen, wiedererkennbar und eingängig sind sie trotzdem."
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Und zum Schluss des Artikels:
Diese politische und moralische Zukunftspanik wird von einem gut situierten Mittelstand gepflegt, von überwiegend weißen Amerikanern, die im Vergleich zum Bevölkerungsdurchschnitt älter, gebildeter und wohlhabender sind. Zwar spricht die „Tea Party“ auch Unterprivilegierte, Abgehängte und Perspektivlose an, aber sie lebt nicht von ihnen – weshalb auch alle Versuche, sich mit aktuellen Krisendaten aus dem Wirtschafts- und Sozialleben einen Reim auf die Bewegung zu machen, in die Irre gehen. Hier kämpfen weder Sprachlose noch Ohnmächtige, sondern wortmächtige Protagonisten, die für sich die alleinige Deutungshoheit über Politik und Kultur beanspruchen.
Wie kein zweiter bedient Donald Trump diese Stimmungslagen. Ängste zu schüren, ist sein wichtigstes Anliegen – Angst vor Mexikanern, Muslimen, Schwarzen, vor korrupten Eliten, vor der Außenwelt und vor einem Ende des „amerikanischen Weges“ sowieso. Und Erniedrigung setzt er als effektivste Waffe ein – andere klein zu machen, um sich selbst zu erhöhen. Die Verachtung von Eliten kommt genauso geifernd daher wie die Häme gegen Immigranten, vor seiner aggressiven Geringschätzung ist buchstäblich niemand gefeit.
Diese Werbe-"Methoden" (Ängste vor Minderheiten) findet man bei H. Clinton meines Erachtens nicht!
Zitat:
Zitat von schnodo
Oder kann jemand auf Anhieb sagen, was denn die Demokraten im Zusammenhang mit den "illegal aliens" aka "undocumented workers" tun wollen? Bei Trump muss man nicht lange nachdenken.
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Obama sorgte meines Wissens für eine Legalisierungsmöglichkeit der illegalen Arbeiter unter bestimmten Voraussetzungen. (Steuer zahlen, Anmeldung). Die Einzelheiten habe ich mir nicht gemerkt. Das geschieht in den USA immer mal wieder von Zeit zu Zeit.