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Alt 30.09.2016, 19:47   #4124
Jörn
Esst mehr Gemüse
 
Benutzerbild von Jörn
 
Registriert seit: 22.09.2006
Beiträge: 3.499
Es ist an dieser Stelle eine Chronik, nämlich über Feldzüge und Eroberungen. Es ist jedenfalls keine Fabel und kein Gleichnis. In der Antike wusste man sehr genau, was eine Chronik ist. Wir verfügen über eine Menge weiterer Chroniken und wissen, wie diese geschrieben sind.

Bei dem gerade debattierten Text geht es im Kern darum, dass Gott an der Seite des auserwählten Volkes diverse Schlachten angezettelt und durchgeführt hat, und dass er aktiv in die Schlacht eingegriffen hat. Dabei liess er Sonne und Mond stillstehen, damit das Volk mehr Zeit hätte, die ursprünglichen Bewohner der Stadt zu ermorden, denn es waren zu viele für einen Tag.

Der Zweck des Textes ist ein Beweis, dass Gott aktiv die Eroberung der betreffenden Gebiete betrieben hat, sodass sich ein Besitzanspruch ableiten lässt, sowie die Drohung, diesen zu respektieren.

Es ist also offensichtlich, aus welcher Motivation heraus dieser Text erfunden wurde, nämlich um nachträglich eine Rechtfertigung für die Eroberungen zu liefern. Das ist auch der Grund, warum der Text eben gerade nicht als Fabel oder Gleichnis geschrieben wurde, sondern als Chronik. Es sollte sich dadurch der Anstrich eines seriösen Zeugnisses ergeben.

Der Text ist deswegen eine komplette Fälschung und nicht etwa die "vergeistigte Ausdrucksweise" eines großen Dichters, der in blumigen Bildern sprach. Es ist eine Chronik. Und sie ist falsch.

Diese Gründungsmythen finden sich in vielen Kulturen, daher kennt man das Muster sehr genau. Es gibt mindestens ein Dutzend Götter, die irgendein Land für ihr Volk erobert haben sollen. Das war nichts neues.
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