Zitat:
Zitat von zappa
[...] dass ein anderer, besserer Träger für das Krankenhaus gefunden wird, [...]
Nix für ungut!
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Ja, interessanter Punkt, über den ich mich seit Jahren aufrege.
Über Jahrhunderte waren Spitäler in Händen von Orden und an eine Stiftung gekoppelt. Da muß man Geld reinstecken! Das war immer schon ein Zuschußbetrieb! Die Brüder und Schwestern der Orden arbeiteten für Gotteslohn, die Ärzte wurden bezahlt und das funktionierte.
Die öffentliche Hand jammerte immer, daß sie in kommunaler Trägerschaft ein Krankenhaus so viel Geld kostete und machte mehr und mehr ihre Häuser dicht.
Dann kam die Betriebswirtschaft (die pure Vernunft in Zahelen!) und kam auf die bahnbrechende Idee, daß ein Krankenhaus ja eigentlich Geld abwerfen müsse

. Personal kostet ja nur Geld, also anständig reduzieren

. Mit dem Ergebnis, daß die Leute im Krankenpflegebereich nur noch am Ausbrennen ist.
Die Vernunft, die Zahlen - berechenbar! - hat gesiegt.
Die Krankenhäuser werfen Geld ab (was für Idioten waren das eigentlich, die jahrhundertelang Geld ausgegeben haben, um der Menschlichkeit willen Kranke zu heilen und zu pflegen?) !
Die Patienten werden zwar nicht glücklicher und gesünder - eher im Gegenteil (brauchen sie ja nicht, eigentlich sollten sie froh sein, in einem von Vernunftgrundsätzen geführten Krankenhaus sein zu dürfen), Ärzte und Pflegepersonal reiben sich massiv im Job auf (Die Schwachköpfe verstehen ja auch nichts von Vernunft!) und Krankenkassenbeiträge explodieren (Die Beitragszahler haben auch nicht kapiert, daß sie die blanke Vernunft finanzieren!) ...
*advocatus diaboli modus off*
Vernunft hin oder her: wo die Menschlichkeit fehlt, da ist es letzendlich wurscht, ob sich die Religion oder die "Vernunft" breit gemacht hat. Wo die Menschlichkeit sichtbar ist, interessiert es mich ehrlich nicht, ob diejenigen, die zur Menschlichkeit beitragen, einer Religion oder der "Vernunft" anhängen ...