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Nicht erwartet hätte ich, dass im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg (ca. 200 000 Einwohner), wo ich jahrzehntelang arbeitete, die Bürgermeisterin Frau Herrmann (Grüne) und die bisherige Zusammensetzung der Bezirksverordnetenversammlung weitgehend bestätigt wurde (mehr Stimmen für Linke, neu AFD), weil in der Presse Frau Herrmann und die Bezirksverordeten persönlich extrem stark "angegangen" wurden wegen der Besetzung einer Schule durch Flüchtlinge, wegen des sozialen Brennpunktes Kottbusser Tor, dem Drogenhandel im Umfeld des Görlitzerparkes und dem Kotti, den "Ballermann"-Kneipen-Strasssen/Kiezen für Touristen, Mietsteigerungen mit Wegzug Alteingesessener.
Offenbar trauen die Wähler in diesem Bezirk den Grünen, der Linke, SPD eher zu, diese innerstädtischen Konflikte, Probleme zu lösen als der CDU, welche trotz der Presseunterstützung nur 7,7 % der Stimmen in diesem Bezirk erhielt und einstellig blieb.
Einen deutlichen Rechtsruck gab es im östlichen Aussenbezirk Marzahn-Hellersdorf, wo die AFD beinahe stärkste Partei wurde (mit ca. 23 %), nur knapp hinter der Linken mit ca. 24 %. In diesem Bezirk gingen NPD und Rechtsradikale am heftigsten gegen die Unterbringung von Flüchtlingen vor.
Gespannt bin ich darauf, wie die Parteien damit umgehen, dass nach dem Proporzverfahren der AFD in den Bezirken (ca. 200000 Einwohner) Stadtratssitze (Exekutive) zustünden, die von den Bezirksabgeordneten gewählt werden müssen. (Änderung des bisherigen Wahlverfahrens durch das Abgeordnetenhaus?). Linke, Grüne werden zu 100 % keine AFD-Mitglieder als Stadträte wählen.
Geändert von qbz (19.09.2016 um 09:37 Uhr).
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