Zitat:
Zitat von Lutz
Auf mich als Berliner wirkt diese Stadt wie ein "failed state". Es wundert mich schon, wenn die SPD, welche als Regierungspartei die größte Verantwortung dafür hat, die Wahl mit 20% plus gewinnt. Aber es wundert mich absolut nicht, dass CDU/ Grüne und AFD am Ende der Stimmenauslesung fast gleiche Prozentpunkte erreichen. Aktuell liegen etwa 3,5% zwischen AFD und CDU.
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Zu den gescheiterten Staaten (
Failed State ) gehören Länder wie Somalia, Sudan, Kongo usf. Zu Berlin besteht ein riesiger, himmelweiter Unterschied, auch wenn die AFD gerne mal vom "gescheiterten Staat" Berlin spricht.
Interessant finde ich am Wahlergebnis, dass die Linkspartei, nachdem sie bei der letzten Wahl wegen ihrer Regierungsbeteiligung, wo sie einige unsoziale Beschlüsse der SPD mittrug, Stimmen verlor, jetzt bei dieser Wahl aus der Opposition heraus wieder an Stimmen gewann und relativ wenig Wähler an die AFD abgab. Passt sie ihre sozialen Forderungen (Wohnungsbau, Bildung z.B.) jedoch zu stark an die SPD in einer möglichen Regierungskoaliton an, wird sie wieder Wähler an die Nichtwählergruppe verlieren bei der nächsten Wahl.
Die AFD bekam vor allem Stimmen von ehemaligen CDU-Wählern und Nichtwählern. Aus der letzten Gruppe konnten die anderen Parteien kaum neue Wähler mobilisieren. Für die CDU (Henkel) zahlte es sich nicht aus, verbal zu versuchen, die AFD bei einigen Themen einzuholen.