Zitat:
Zitat von zappa
Das klingt gut, wenn man die Verantwortung so eindeutig lokalisieren kann. Vor allem von sich weg.
Aber: Ohne Antrag auf TUE und ohne Antrag auf Steuernachlass, kein Entscheid der Behörde. Damit ist die Verantwortung auch weiter, mindestens teilweise beim Beantragenden.
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Zitat:
Zitat von FinP
Zumal hier ja implizit mitschwingt, dass ganz viele Anträge eben auf unzutreffenden Diagnosen beruhen.
Ist wie bei den Leuten, die Kindergeld für nicht existierenden Nachwuchs beantragen (und bewilligt bekommen).
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Da habt ihr natürlich auch Recht, aber nur, wenn ihr den Begriff "Verantwortung" mit schwammiger Bedeutung in die Diskussion einführt. Die "Verantwortung" für die TUE liegt rechtlich beim Aussteller, der sie hergibt. Jeder kann kommen und sagen: ich will eine TUE. Der Aussteller hat dann hoffentlich die Fakten geprüft und festgestellt, dass dem Athleten eine TUE zusteht. Wenn der Athlet zuvor falsche oder unglaubwürdige Angaben gemacht hat, kriegt er halt keine.
Natürlich ist der Athlet für eventuell falsche Angaben verantwortlich, aber das ist doch eine andere Dimension des Begriffs "Verantwortung", wenn man so will eine Art "moralische" Dimension im Sinne von "du sollst nicht lügen". Kein Athlet kann sich selbst eine TUE ausstellen.
Jedes Regelsystem kann nur so lange funktionieren, so lange es allgemein anerkannt wird. Und wenn jetzt herauskommt, dass die bestehenden Regeln missbraucht oder nicht genau genug geprüft werden, dann muss man den Missbrauch abstellen und genauer prüfen und eventuell die Regeln ändern.
Aber ich will die Diskussion nicht endlos im Kreis drehen. Ich glaube, insgesamt besteht hier ohnehin weitgehend Übereinstimmung darüber, dass bei den TUEs offenbar einiges schief läuft und strenger geregelt gehört.