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Alt 14.09.2016, 10:57   #7911
trithos
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Zitat:
Zitat von Hafu Beitrag anzeigen
Ich hab' ein großes Problem, wenn TUEs beantragt und erteilt werden, bei Krankheitsbildern, die schwer zu diagnostizieren sind und wenn die aufgrund der TUE erlaubten Medikamente eindeutig leistungsstärkende Wirkung haben.

Bei den häufigen TUEs wegen Asthma hat die WADA das ganz gut hinbekommen, indem nur ganz bestimmte Asthamittel erlaubt sind und für die Anwendung dieser Mittel dann auch definierte Grenzwerte gelten, so dass das Missbrauchspotenzial massiv begrenzt ist. Das gängige Asthmamedikament Clenbuterol ist z.B. wegen der anabolen Wirkungen auch mit TUE bei Asthma komplett verboten, Salbutamol aber, von dem keine anabolen Wirkungen bekannt sind, als Spray erlaubt (da gibt es dann auch Grenzwerte, die nicht überschritten werden dürfen)

Bei Diagnosen wie ADHS (==> Amphetamin als Medikament erlaubt), Low-T-Syndrom (==> Testosteron als Medikament erlaubt) oder auch hochgradige Niereninsuffizienz (==> EPO als Medikament erlaubt) sollten nach meinem Dafürhalten überhaupt keine TUEs erteilt werden! Das mag für einige wenige davon betroffene Sportler unfair sein, aber wenn man es anders handhabt muss man bei den bekannten Strukturen und Interessenlage in vielen Nationen und Sportverbänden damit rechnen, dass Diagnosen erfunden und Diagnosebegründende Laborwerte oder Untersuchungsergebnisse manipuliert werden um Sportlern durch eine TUE einen Leistungsvorteil zu verschaffen.
Da gebe ich Dir recht, in diese Richtung ist ja auch meine Bemerkung gegangen: "Natürlich muss man sich die Frage stellen, ob man Spitzensport betreiben sollte, wenn man das nur mit einer Menge schwerer Medikamente tun kann. Aber so ist halt derzeit das Doping-Kontrollsystem aufgebaut."

Wie gesagt, ich zweifle nicht daran, dass Deine Einschätzung stimmt. Ich finde nur, dass das ein anderer Aspekt des Doping-Themas ist, nämlich die Frage, ob zu viel mit TUEs erlaubt wird.

Der Aspekt, der mich hier mehr interessiert, ist aber der, dass mMn wieder einmal von einer interessierten Seite (=der russischen) versucht wird, das Dopingproblem so lange zu generalisieren, bis eben dann wirklich nur noch der Stoßseufzer übrig bleibt: Tun doch eh alle!

Und in dem konkreten Fall geht es mir nicht darum zu diskutieren, wie die Regeln verändert werden sollten, sondern darum, darauf hinzuweisen, dass es Regeln gibt, an die man sich hält (wie offenbar nach jetzigem Kenntnisstand die Williams-Schwestern und Biles) oder eben nicht (wie die Russen beim Staatsdoping). Wie sinnvoll diese Regeln sind, ist dann eine andere Frage.
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