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Zitat von Campeon
Die sind ja aus Nordkorea, wenn sie Glück haben, kommen sie bei dem Ergebnis nicht mal ins Gefängnis. 
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Zitat von Hafu
Habe ich leider nicht live angesehen.  Man kann sich ja nicht jede Nacht um die Ohren schlagen... aber drei Tore in den 6 Schlussminuten nach 0:2-Rückstand ist echt der Hammer. Ein absoluter olympischer Moment, den ich da verpasst habe
Zum Hashtag #hahnertwins: Heute morgen im Morgenmagazin: Erst kommen die Hahnertwins mit ihrem strahlenden Zieleinlauf (("So schön kann es sein, bei Olympia ins Ziel zu laufen), dann wird noch kurz Anja Sperl erwähnt ("Beste Deutsche wurde übrigens Anja S."), während diese im Ziel vor Erschöpfung umfällt. 
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Und jetzt sind wir bei der Motivation, die vermutlich in unserem Wohlstandsstaat kaum noch gegeben ist, sich für ein geringes Auskommen rein sportlich komplett die Schuhe auszuziehen.
Würden die Hahners für einen 15ten Platz mehr Medienpräsenz erreichen als durch diesen Einlauf? Nein. Wie man an der Situation von Anja Sperl sehen kann. Es würde sich garnicht lohnen. Im Interview fragte der Reporter treffend, wie man dieses Ergebnis als "Sportunternehmerinnen" beurteilen würde. Sie nutzen die Chancen, die ihnen das unserige Wirtschaftssystem bietet. Da geht es nicht um die Zeit, sondern darum, dass man was verkauft, ein Gefühl vermittelt. Wenn ein paar hartgesottende Sportler dann mal auf Zeitrelationen etc hinweisen... wen interessiert sowas? Die werden noch nichtmal im TV erwähnt. So gesehen machen die alles richtig.
Die beiden Kims aus Nordkorea stehen da etwas anders da. Medien etc können die getrost in der Pfeife rauchen, genauso wie Hochglanzmagazine. Die "dürfen" Rennen, damit sie ein "etwas" besseres Leben haben in einem Land, was sonst vermutlich wenig Raum für Selbstverwirklichung lässt. Wenn die das Land nicht anständig vertreten und mit Platz 80 lächelnd über den Zielstrich laufen, dürfte damit schnell schluss sein.
Bei den meisten Afrikanerinnen dürfte es ähnlich aussehen. Die können halt in ner Lehmhütte wohnen und zur Wasserstelle laufen oder es anders machen.
Solche existenziellen Motivationsgründe sind "krass", aber sowas macht schon ein bisschen was anderes frei als "Emotionen und Stimmung aufsaugen" und dabei sein ist alles.
Die deutschen Medien machen es ja vor. Anja Sperl im großen Interview und ne kleine Erwähnung eines 80sten Platz, 15min über der PB wären da normalerweise aus Sicht der reinen sportlichen Gerechtigkeit angebracht. Aber so funktioniert das hier halt nicht.
Wie war noch der Vergleich zwischen den 150.000 für den Urwaldkönig und 20.000 für einen Olympiasieg? Worum gehts in D?

Nur schnell rennen scheint es nicht zu sein.