Zitat:
Zitat von fabian089
Danke für Eure Antworten.
Aller politischer Streitereien zum trotz, habe ich dennoch das Gefühl, dass auf der Langdistanz ein nicht endender Strom an deutschen Talenten unterwegs ist.
Dies scheint auf den kürzeren Distanzen nicht der Fall zu sein.
Woran glaubt ihr liegt das?
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Über diese Diskrepanz habe ich mir auch schon viele Gedanken gemacht. Und noch keine wirkliche Antwort gefunden.
Deutschland ist, gemessen an der Anzahl aktiver und in Vereinen organisierter Triathleten eine Triathlon-Nation. In der Anzahl deutscher Sieger auf Lang- und Mitteldistanzen spiegelt sich das auch gut wieder, im olympischen Triathlon bei weitem nicht.
Bei den Briten, Franzosen und Spaniern ist es umgekehrt: bärenstarke Athleten in hoher Leistungsdichte bei den ITU-Rennen (und auch im Agegrouper-Bereich bei den ITU-Meisterschaften auf olympischer Distanz und Sprintdistanz), aber kaum wettbewerbsfähige Profis auf der Mittel- und Langdistanz.
Zitat:
Zitat von fabian089
Sind die kurzen Distanze uncool oder kann man da kein Geld verdienen?
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in der WTS-Serie kann man deutlich mehr Preisgeld verdienen, als bei Ironman oder Challenge-Rennen, zumal man auch viel mehr rennen dieser Art pro Jahr bestreiten kann, allerdings ist es auch für den einzelnen deutlich schwieriger, in die Preisgeldränge zu gelangen, weil nahezu bei jedem Rennen die komplette Weltelite am Start ist, was im Langdistanzbereich sonst ausschließlich in Kona der Fall ist.
Dann kommt noch dazu, dass bei Ironman oder Challenge-Rennnen jeder starten darf und Preisgeld gewinnen kann, der eine Profi-Lizenz hat, während man sich für WTS-Rennen erst sportlich qualifizieren muss über jahrelanges Punktesammeln bei Weltcup- und Europacup-Rennen. Und bei diesen Rennen darf man nur starten, wenn man vom Verband nominiert ist, was ebenfalls vom Kaderstatus sowie sportlichen Vorleistungen abhängt.
Für Spätberufene, die z.B. erst mit 21 ihre Liebe zum Triathlon entdecken, gibt es nahezu nur die Möglichkeit, eines Profi-Daseins bei 70.3-Rennen und Langdistanzen. Quereinsteiger in die WTS-Serie sind aufgrund der oben skizzierten Rahmenbedingungen nahezu undenkbar.