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Zitat von waden
Zu welcher Antwort kommst Du? Liegt es an der zurückgehenden Macht der (hier nicht nur christlich gemeinten) kirchlichen Institutionen, dass Menschen diese Dinge zu hinterfragen wagen?
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Ich habe keine schlüssige Antwort. Ich denke, es hängt mit gegenläufigen Entwicklungen in verschiedenen Bereichen zusammen. So hat z.B. die Bedeutung des Kollektivs abgenommen, während persönliche Entfaltung und Freiheit wichtiger geworden sind. Dass es ein Forum wie dieses hier gibt, ist der beste Beleg dafür, auch wenn es vielleicht manchmal erschreckend ist, was sich hier abspielt.
Die Gesellschaft wird insgesamt säkularer und aufgeschlossener gegenüber Lebensmodellen, die früher verpönt oder sogar strafbehaftet waren. Religiöse Dogmen werden nicht mehr für bare Münze genommen. Die Religionsgemeinschaften hinken insgesamt der allgemeinen gesellschaftlichen Entwicklung hinterher oder bekämpfen diese sogar aktiv, mit verschieden drastischen Mitteln, bis eben hin zum Terror.
Im gleichen Zuge, wie man mittlerweile nicht mehr bereit ist, die Beschimpfung von Schwulen hinzunehmen, nimmt man die Privilegien der Religionsgemeinschaften deutlicher wahr, die die Lebensführung auch der Nichtmitglieder beschränken und fundamentalen Menschenrechten, wie dem Recht auf körperliche Unversehrtheit entgegenstehen (Beschneidung). Je mehr man den Druck der Religionen persönlich spürt, desto eher fühlt man dan Drang dagegen anzugehen.
Das sind kurz zusammengefasst meine Gedanken dazu. Im übrigen gebe ich Dir Recht.
Ich wäre für eine komplette Verbannung alles Religiösen aus Bereichen, die mit öffentlichen Geldern finanziert werden und würde sämtliche Privilegien steuerlicher und sonstiger Art streichen. Mir ist aber klar, dass ich eine aktuell nicht durchsetzbare Minderheitenmeinung vertrete. Um nicht dauernd zornig durchs Leben zu gehen, versuche ich u.a. dieses Thema weitestgehend zu verdrängen.
