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Alt 17.06.2016, 10:17   #11527
noam
Szenekenner
 
Benutzerbild von noam
 
Registriert seit: 04.04.2010
Ort: Ostfriesland
Beiträge: 5.114
Die Spielweise Polens war der von Atletico Madrid sehr ähnlich. Sehr sehr gute Raumabdeckung im gefährlichen Bereich mit relativ wenig Aufwand. Die gelaufenen km der einzelnen Spieler waren jetzt kaum höher als die der Deutschen. Super geschicktes Stellungsspiel mit gekonntem Verschieben. Immer im Wechsel zwischen 5-4-1 (Lewandowski paralell zu Griezmann bei AM) als Teil der 4er Kette im Defensivverbund bei Druck von Deutschalnd und erste Anspielstation bei Ballgewinn und 4-4-2, wenn der Offensivdruck der Deutschen ein wenig nachgelassen hat.

Mit ein wenig mehr Abschlussglück hätten die Polen 2:0 gewonnen. Zwei hundertprozentige Torchancen kreiert. Und wie viele zwingende Torchancen hatte Deutschland? Ich hab keine gesehen. Hab allerdings auch die ersten 5 Minuten der 2. HZ verpasst. Lewandowski hat das im Interview ja auch so gesehen.



Ich finde das deutsche Spiel hat zwei Schwachstellen gegen gute Defensivverbünde. Im Zentrum ist mit Özil jemand da, der unglaublich Abschlussschwach ist und kaum Zug zum Tor hat. Und durch Höwedes fehlende Offensive ist der "Flankenlauf" immer über links, worauf sich der Gegner super einstellen kann. Draxler (und auch Schürrle) und Hector haben auf links super zusammengespielt und viel Bewegung gebracht. Allerdings haben sich die Polen auch sehr gut darauf eingestellt und mit Kuba und Piscek waren da jetzt auch keine Nasenbohrer vertreten. Über rechts kam höchstens mal ein ungefährlicher Ball aus dem Halbfeld. Auch neigt Höwedes dazu weite Bogenlampen zu spielen, die gefühlt 2 Jahre in der Luft sind, so dass sich die Abwehrformation bei einem Seitenwechsel in Ruhe verschieben kann.




Ich vermisse bei den deutschen Offensivkräften einfach den Zug zum Tor. Gerade Özil nimmt dadurch, dass er sich bei 9/10 Ballannahmen erst einmal wieder nach hinten orientiert sehr viel Angriffswucht und erlaubt es deer Abwehr dadurch immer wieder das Zentrum so zu verstärken, dass die hier geforderten Schüsse aus der zweiten Reihe kaum mehr möglich sind. Was bringt der schönste vertikale Pass durch Kroos oder Boateng (die im Spiel durchaus vorhanden waren), wenn der Angreifer diesen Ball zumeist nicht in der Bewegung zum Tor mitnimmt und entweder zu abschirrmt, dass ein Freistoß dabei herausspringt, oder diesen annimmt und entgegen der Spielrichtung trägt.

Ich glaube, dass Kroos und Özil zusammen auf dem Platz sich eher behindern und würde hier gerne eine Umstellung für das Nordirlandspiel sehen. Ich fände es mal interessant mit

__________Gomez__________
______Götze_______________
Draxler________________Müller
(Schürrle)__________________
_______Kedhira_____________
_____________Kroos_________
___________________________
Hector_Hummels_Boateng_Höwedes(?)
___________________________
_____________Neuer_________

zu spielen.

Also Gomez als klassischen 9er und Götze als Derwisch rund um ihn herum. Draxler und Müller als klassische Außenstürmer mit Zug zum Tor oder als Flankenspieler, die durch die AV offensiv unterstützt werden. Leider weiß nicht nicht wer dies anstatt von Höwedes verwirklichen kann im deutschen Kader. Kroos als Spielgestalter und Sami als Abdeckung dafür (Sollte gegen Nordirland defensiv reichen). Zu dem sollte Kroos dann im Wechsel zwischen Boateng und Hummels in der Spieleröffnung unterstützt werden. Ich glaube, dass sich so gerade im offensiven drittel bei starker Defensivausrichtung des Gegeners mehr Räume durch mehr Breite und Tiefe im Spiel ergeben könnten. Und zudem hat man im Spiel noch die Möglichkeit taktisch immernoch Götze klassisch auf die 10 zurückzuziehen oder immer mal mit Müller und Draxler zu tauschen (rouchieren). Gerade mit Müller und Gomez im Strafraum kann man dann auch ruhig mal Flanken und / oder auf nachrückende Abschlusstarke Kroos oder Kedhira ablegen.

Aber ich glaube nicht, dass Löw umstellen wird. Bei der WM hat er ja auch tapfer bis zur Verletzung von Mustafi an seiner 4IV Taktik festgehalten.

Und zu Reus: Ich meine mich zu erinnern, dass er gerade in der Saison vor der WM immer die wichtigen 1:0 Tore geschossen oder so weit vorbereitet hat, dass selbst der damalige Mr Chancentod Miki die dinger versenken konnte. Die Leistungs eines Spielers wie Reus nur an seinen Toren festzumachen, ist auch ein wenig unfair. Er ist ja nun kein klassischer Strafraumstürmer. Ein Spieler wie Reus oder auch Hahn sind durch ihre Schnelligkeit und durch ihren Zug zum Tor immer gefährlich für die Abwehrreihen und müssen besonders beachtet werden. Das wiederum schafft Raum für die anderen. Sei es die Kreativlinge in der Mitte oder einem Stürmer im Strafraum.
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
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