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Alt 13.05.2016, 20:38   #11
ThisAnneke
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Benutzerbild von ThisAnneke
 
Registriert seit: 29.02.2016
Ort: Vechta, Osnabrück
Beiträge: 173
mit Kind und ohne Bremse unterwegs und bestes Stabitraining der Welt

Bitte entschuldigt, dass ich mich nicht gemeldet habe, es war einfach viel los und bei dem tollen Wetter war meine Motivation neben Uni, Job und ein bisschen Training nicht so hoch die wenige Freizeit auch noch vor dem Rechner zu hängen.

Mein Training in den letzten 2 Wochen war recht unspezifisch und einfach planlos worauf ich Lust hatte. Genauso meine Ernährung. Das ist okay, denn manchmal ist das so im Leben. Das war wichtig für mich um mit meiner Trennung klarzukommen, seit heute ist die Disziplin wieder in meinem Leben.
Ab heute gehts mit Plan und disziplinierter Ernährung wieder vernünftig weiter!

Am Vatertag war ich mit dem Rad meines Bruders unterwegs. (Da ich selbt nur ein Trekkingrad habe leihe ich mir bei Möglichekeit gern das Tourenrad meines Bruders, weil ich mir zurzeit kein eigenes RR leisten kann) Ca. 24km bin ich geradelt, 2x 12 zu einer Freundin und zurück.
Bei ihr zuhause lief ihre Tochter (11 Jahre) herum wie ein hyperaktives aufgescheuchtes Huhn, sodass ich beschlossen habe sie spontan mitzunehmen auf den Rückweg. Sie also mit ihrem Mountainbike mitgekommen. Ab und zu muss man sie daran erinnern, dass sie 21 Gänge hat und in welche Richtung sie wann schalten muss, aber grundsätzlich hat erstmal alles gut geklappt.
Erstmal...
Die Strecke führte auf einen (für meine Verhältnisse schon recht steilen) kleinen Berg. (Ich wohne quasi mitten im Moor, das steilste was es hier gibt sind Hofeinfahrten) Da geht es ungefähr 100m rauf. Oben angekommen sagt Nele plötzlich zu mir: "Meine Bremsen gehen nicht". Die Bremsen gehen nicht? Wie? Was? Warum zum Teufel fällt dir das jetzt erst auf? Panik! Ok, cool bleiben, tickst du aus, tickt Nele auch aus. Scheiße zurück ist genauso viel runter wie rauf... "Wieso das denn? halt mal an bitte!" Das Kind schleift zum Anhalten routiniert mit den Fersen über den Asphalt des Radwegs. Hiiillfffeee!!! Also schaue ich mir die Bremsen an. Tatsächlich: Die Vorderradbremsklötze sind total runter, Bremswirkung beim anziehen gleich Null. Die Hinterradbremse bewegt sich nicht mal, selbst wenn der Bremshebel den Lenker berührt. (Ich habe von Fahrradmechanik wirklich keine Ahnung) Vor uns liegen 95m recht Steil bergab, bei denen ich mit meinen knapp 70kg nur mit Rollen lassen schnell mal bei 40er Geschwindigkeiten lande. Ich frage mich wie ich das Kind da unbeschadet runterkriege und bin froh, dass ihre Eltern so darauf bestehen, dass sie einen Fahrradhelm trägt. Kurz erwäge ich zu schieben, aber das Kind möchte unbedingt fahren. Kann ich verstehen, Fahrradschieben finde ich ja noch schlimmer als Fahrrad fahren!
Ich habe eine Idee: keine 3 Minuten später fahren wir Hand in Hand den Berg runter, das Kind mit einem fetten Grinsen im Gesicht, ich immer mit der rechten Hand an der Bremse und der Panik im Bauch nur die Ruhe, immer schön weiterbremsen, nicht schneller als 20kmh! Gut das es bergrunter hier nur geradeaus geht, sodass einem nicht unerwartet jemand entgegenkommt.
Ich kann sagen: Hallelujah dass nichts passiert ist, es war eigentlich unverantwortlich, aber ich hatte die Wahl zwischen 95m bergab oder 80m bergab noch etwas steiler, zusammen mit einer Elfjährigen, deren Bremsen nicht funktionieren. Im Nachhinein habe ich erfahren, dass man ihr in der Schule die Bremsen "ausgehängt" hat und ich habe gelernt, wie man dieses Problem ganz einfach behebt. Verdammte Axt, das sind Kinder auf dem Schulweg, wenn die sich gegenseitig die Bremsen aushängen, was kann da alles passieren? Ihr Kommentar dazu: "Ich kann ja immernoch mit den Füßen bremsen!" Deswegen sah das also vorhin so routiniert aus!
Letztlich war es eine schöne tour, die Spaß gemacht hat, aufregend war und nochmal: Gott sei dank, dass das gut gegangen ist!!

Dienstagabend hatte ich Bock, mal wieder Einrad zu fahren. Von meinem ersten selbstverdienten Geld als Kindermädchen habe ich mir nach einem halben Jahr mit ca 13 oder 14 Jahren ein blaues Einrad gekauft. Wochenlang bin ich an unserer Hauswand entlang gefahren oder an der Hand meiner Eltern oder wer sonst noch da war, bis es endlich allein und ohne festhalten ging. Damals habe ich gern auch Touren von bis zu 10km gemacht.
Dienstag musste es einfach mal wieder das Einrad sein! Also aus dem Keller geholt, aufgepumpt und los! Klappte alles noch wunderbar (offenbar verlernt man das genauso wenig wie das Radfahren). ABER: Hallelujah, was man vergisst ist wie sehr das in die Muskulatur der Körpermitte geht! Weil man nur mit Schwerpunktverlagerung, beschleunigt, lenkt, verzögert und die Balance hält ist das super Training für die Stabilisation. Die gesamte Rumpfmuskulatur arbeitet dynamisch zusammen und man spürt richtig, wie man die Balance verliert und "abspringen" muss, wenn man die Körperspannung verliert. Deshalb mein Apell an alle die nicht immer bock auf Stabi-Training haben und Lust haben etwas neues zu lernen: Kauft euch ein Einrad (unbedingt Sättel Probesitzen!!!) nehmt euch die Zeit und habt Spaß! Es dauert, bis man das kann aber es lohnt sich!

So viel erstmal von mir: Wenn mein Trainingstag morgen so läuft wie ich das geplant habe, melde ich mich morgen wieder!!

Geändert von ThisAnneke (14.05.2016 um 01:26 Uhr).
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