Zitat:
Zitat von papa2jaja
Ich wundere mich schon mein Leben lang über manche Eskapaden der Waage, die ich nicht nachvollziehen kann.
Die Erklärung von Thomas zeigt mir zum ersten Mal auf, wieso ich im Urlaub (mit Ernährungsumstellung) immer gleich zwei Kilo zunehme, obwohl das Verhältnis Kalorienverbauch/Nahrungsaufnahme das nicht annähernd rechtfertigt.
Ich hatte immer gedacht, das Wasser aufgrund von mehr Salz im Essen könne vielleicht die 2 kg ausmachen.
Im letzten Urlaub hab ich auch wieder 2 kg in einer Woche zugenommen, nach der Rückkehr allerdings gleich wieder 4,2 kg in nur einer Woche abgenommen. Davon lassen sich nur 800 g durch das Verhältnis Kalorienverbauch/Nahrungsaufnahme rechtfertigen (hab mich über die 2 kg geärgert und ne Kurzdiät eingelegt), weitere 2 kg sind das, was ich im Urlaub unerklärlicherweise zugenommen habe.
Die restlichen 1,4 kg waren mir ein Rätsel. Aber anscheinend kann aus verschiedenen Ursachen (Salz, Glykogen) viel mehr Wasser im Körper gespeichert werden, als ich dachte.
Danke für die Erläuterung, Thomas.
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Dass in Glykogen ziemlich viel Wasser enthalten ist, ist auch sehr nützlich in Bezug auf Flüssigkeitsverluste während sportlicher Betätigungen. Früher hat man es mit dem Trinken übertrieben. Man dachte nicht daran, dass bei der Verringerung der Glykogenspeicher ziemlich viel Wasser frei wird und so u.U. ein beträchtlicher Teil der Flüssigkeitsverluste damit kompensiert werden kann und wohl auch wird. Noakes hat sich damit auch sehr intensiv befasst. Bei mir wird bei langen Radeinheiten oft so viel Wasser frei, dass da höchstwahrscheinlich sogar ein Überschuss entsteht, der über die Niere ausgeschieden wird. Selbst wenn ich unterwegs gar nichts trinke, kommt da bei relativ kühlen Temperaturen häufig vor. Und so kühl muss es nicht mal sein. Heute drückte es irgendwann auch ganz schön. Ob ein Überschuss besteht, sieht man ganz gut an der Farbe. Je heller, desto wahrscheinlicher ist ein Überschuss. Je höher der Wassermangel, desto dunkler ist in der Regel die Sache. Die Nieren sind in der Lage die Konzentration des Urins stark zu verändern. Bei extremen Verlusten kann es sogar soweit gehen, dass sie ihren Dienst ganz einstellen. Wir Menschen sind den meisten Tieren in vielerlei Hinsicht körperlich haushoch unterlegen. Es gibt aber auch etwas, was bei uns sehr viel besser entwickelt ist als bei vielen Tieren: Wir können unsere Körpertemperatur durch Schwitzen über eine recht lange Periode relativ konstant halten. Wir haben sehr viele Schweißdrüsen. Viele Tiere haben viel weniger und müssen durch Hecheln u.ä. ihre Körpertemperatur regeln. Noch heute gibt es Völker, die betreiben eine ganz besondere Art der Jagd: Sie verfolgen Tiere solange und lassen sie nicht zur Ruhe kommen in gemäßigtem Tempo (wir sind eh ziemlich lahm) bis diese Überhitzen und irgendwann aufgeben bzw. nicht mehr können. Dann können sie erlegt werden. Schon ein bisschen brutal vielleicht, aber im Grunde ist das was ziemlich natürliches.
Gruß Thomas