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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Hundeattacke und -biss mit Nachspiel
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Alt 03.04.2016, 09:17   #135
papa2jaja
Szenekenner
 
Registriert seit: 02.03.2016
Beiträge: 345
Hunden macht einfach das Nachjagen Spaß - es ist ein Spiel, auch wenn sie sich wie wild gebärden. Ich hab mit solchen Hunden schon Freundschaften geschlossen, aber das kann auch ganz anders ausgehen. Der Charakter des Hundes spielt eine Rolle, seine Sozialisierung, und die Situation, ob andere Hunde dabei sind, vor denen er sich profilieren möchte, ob sein Hundeführer in der Nähe ist, die Hunderasse, usw. Es gibt keine Patentrezepte.

Fährt man einfach an ihrem Revier vorbei, ist das Theater sowieso vorbei, wenn man ihr Interessengebiet verlässt.

In freier Wildbahn drehe ich, wenn ich noch kann, immer sofort um und versuche, unaufgeregt Abstand zu halten. Kann ich das nicht mehr, versuche ich, nur langsam zu treten (so eine auf und ab schnellende Wade ist einfach zu verlockend für Hunde) und hoffe, dass sie das Interesse verlieren, wenn's keine Jagd mehr gibt, weil ich nur noch lahm dahinschleiche. Ich hatte auch schon maßvollen Erfolg damit, Hunde durch unerwartetes Verhalten zu überraschen - also anhalten, selber auf sie losgehen und ähnliches, das bringt sie dann manchmal aus dem Konzept (das Konzept, das sie kennen heißt ja "ich jage, der andere läuft/radelt weg). Das funktioniert aber nur dann, wenn die Hunde es nicht richtig ernst meinen.

Ich bin mal mit einem Freund im Wald einem ausgewachsenen Pitbull begegnet. Der war noch nicht aufgeheizt und fand die beiden menschlichen Waldläufer wohl erstmal einfach interessant - nach dem Motto "alles weitere ergibt sich" :-) und lief uns hinterher, mit ein bisschen Abstand.

Wir haben uns beide umgedreht und sind möglichst seltsame Geräusche ausstoßend mit seitlich ausgestreckten Armen auf ihn zugegangen. Das war eine ihm unvertraute Situation, die er nicht einschätzen konnte, und er hat sich nach kurzem Zögern umgedreht und davongetrollt. Das hätte natürlich auch anders ausgehen können, wäre dieser Hund schon richtig scharf gewesen, hätten wir keine Chance gehabt.

Ich wohne seit langem in Ländern, wo viele Hunde und Hunderudel (auch viele herrenlose) frei herumlaufen. Herrenlose Hunde sind übrigens nach meiner Erfahrung nicht so hartnäckig draufgängerisch, wie solche, bei denen der Hundeführer in Reichweite hinterherläuft, denn sie wissen, dass es ihnen ganz schnell an den Kragen gehen kann.

Ich bin noch nie gebissen worden, aber ich weiß auch, ich hab halt neben meiner Taktik, wegzulaufen, solange ich noch kann, auch Glück gehabt, dass ich bisher noch nicht auf den wirklich beißwütigen Hund getroffen bin.

Ich würde immer dazu raten, sich unaufgeregt und frühzeitig zu entfernen, solange es noch geht, und wenn man sich wirklich mittendrin befindet, erstmal langsam zu machen, die "Jagd" zu beenden und zu hoffen, dass die Hunde damit weniger angestachelt werden und vielleicht die Lust verlieren.

Ich habe allerdings auch schon echte Gegenangriffe mit Steinen und Stöcken starten müssen, auch das kann funktionieren, je nach den Umständen.

Jens, ich denke, du hättest den Biss eventuell durch rechtzeitiges Anhalten (und dadurch Deeskalation) verhinden können, auch wenn's Überwindung kostet. Das Verhalten der Hundeführerinnen erinnert mich an einen Vorfall vor knapp 30 Jahren, da ist mir im Wald ein sehr großer Hund von vorne ohne Vorankündigung auf den Lenker gesprungen. Als ich die ebenfalls radelnde Besitzerin gebeten habe, den Hund doch bitte anzuleinen, meinte sie "Sie möchten ja auch nicht an der Leine laufen, oder"? Ich kann darüber bis heute nur den Kopf schütteln.
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