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Zitat von wilhelmtell
Liebes Forum,
Soweit ich das sehe, ist die Sendung zu Obrees Trainingsmethode (3 keyeinheiten, 20 min allout, 60 min allout, 90-140min allout) ziemlich unkommentiert geblieben. Ich frage jetzt mal die Radfahrer (bzw. Triathleten mit starken Radsplits) in der Runde, was ihr davon haltet, ob ihr Erfahrungen habt etc. Würde mich über jeden Input freuen.
Beste Grüße, Michael
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Ich habe die Sendung nicht gesehen und mich nicht einmal mit dem Begleittext bzw. dem -faden beschäftigt. Das werde ich aber vielleicht noch nachholen.
Sollte das restliche Training nicht viel mehr als regenerationsfördernd sein, dann kann ich mir nicht vorstellen, dass ein solches Konzept Hochleistungen hervorbringen kann, denn dann hätten es bestimmt auch andere versucht und sich einen Haufen Trainingszeit gespart.
Es handelt sich ja wahrscheinlich um den bekannten Rekordfahrer, der einige Stundenweltrekorde aufgestellte hat mit ungewöhnlichen Fahrrädern. Bei einem solchen Menschen bietet es sich an ihn auch sonst als ungewöhnlich zu verkaufen. Evt. macht bzw. steuert er selbst oder sein Umfeld dazu ja auch noch gezielt bei einfach schon mal weil das interessant macht.
Im Zusammenhang mit anderen Stundenrekorden habe ich schon öfter gehört, sie wären nur möglich gewesen aufgrund einer ungeheuer guten Grundlage in Form von Vorbereitungstraining für dreiwöchige Rundfahrten und solche Rundfahrten selbst. Nach angemessener Regeneration soll dann das Spezialtraining erfolgt sein für diese Rekordfahrten auf der Bahn. Sollte das bei Obree wirklich anders gewesen sein, dann hätten es fwie gesagt rüher bestimmt auch andere versucht, ohne vor dem Spezialtraining derartig viel Energie und Zeit in das Training zu stecken, wie Leute es vermutlich taten wie Eddy Merx, Miguel Indurain, Jaques Anquetil und Toni Rominger es höchstwahrscheinlich getan haben. Einzige Erklärung, falls es doch möglich sein sollte mit wesentlich weniger Training solche Rekorde aufzustellen wäre in meinen Augen dann noch, dass evt. vor allem früher nur wenige Leute überhaupt die Chance bekamen sich daran zu versuchen, weil es nicht ganz billige Projekte sind und waren vermutlich. Das glaube ich aber eigentlich nicht.
Gregor Braun hat sich gegen Ende seiner Karriere mal darin versucht den Stundenweltrekord zu brechen von Francesco Moser. Es kam eine Reportage im Fernsehen damals (Mitte der 1980er). Und Braun war mal ein ausgesprochen starker Bahnverfolger. Moser angesprochen darauf, ob er es Braun zutraue seinen Rekord zu brechen war betont kurz: Ein leichtes Lächeln und ein Nein (auf italienisch).
Zitat:
Zitat von ~anna~
Macht man diese Einheiten jede Woche? Richtig all-out? Ich kenn viele verrückte Leute, aber ein derartiges Quälvermögen halte ich für eine absolute Seltenheit.
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Ich kenne mich ja mit qualitativ überforderdem Training nicht wirklich gut aus, aber evt. ist es einfach so, dass "allout" bei einem solchen Konzept einfach allmählich sinkt nach einer gewissen Zeit und zwar, weil sich der Körper zu schützen weiß, wenn es eng wird. Da hilft auch der stärkste Wille nicht würde ich meinen.
Gruß Thomas